Winter im Kottenforst Die Tiere finden genug Nahrung

Kottenforst · Alles ist weiß. Und still. Ab und zu hört man ein leises Knacksen der Äste. Mal raschelt es im Unterholz, weil sich ein kleines Tier dort Unterschlupf gesucht hat. Von Weitem ist das Klappern von Pferdehufen zu hören. Es ist Winter im Kottenforst. Spaziergänger, Jogger und Reiter nutzen den Tag, nachdem es mal wieder nach langer Zeit geschneit hat, für einen Ausflug in den weißen Wald.

 ein Jogger ist auf der Breiten Allee unterwegs.

ein Jogger ist auf der Breiten Allee unterwegs.

Foto: Marcel Wolber

"Heute jogge ich extra hier wegen des Schnees. Doch sonst laufe ich auch vier Mal die Woche, wenn ich es schaffe", sagt Michael Kasper, der an der Breiten Allee unterwegs ist. Abseits von den Wegen haben Tiere ihre Spuren im Schnee und aufgewühlte Böden hinterlassen. So ist zu erkennen, dass vielleicht erst vor Kurzem ein Reh durch den Wald gehuscht ist oder ein Wildschwein nach Nahrung gesucht hat.

Ein älteres Ehepaar, das einen Spaziergang durch den Kottenforst macht, ist auch auf der Suche nach Tierfährten im Schnee. Aber nicht nur deshalb besuchen sie den Wald, sondern "aus Vergnügen und weil wir die Waldlandschaft und die Natur lieben. Vor allem jetzt im Schnee", sagen die beiden.

Auch der Jagdaufseher Max Scheuer vom Eigenjagdbezirk von Baron Karl-Theodor von Geyr genießt das Wetter bei der Arbeit: "Der Schnee ist einfach klasse", schwärmt er. Gerade im Winter ist ein Ritt durch die weiße Landschaft ein Traum. Das findet auch die Reiterin Martina Kessler aus Wesseling, die mit ihrem Pferd eine Runde durch den Wald dreht.

"Ich wollte eigentlich nur mit meinem Pferd spazieren gehen, da es schon so alt ist. Aber dann hat es mich doch gereizt." Trotz der Kälte und einer unheimlichen Stille im Wald war doch so mancher Spaziergänger unterwegs, der die schneeweiße Baumlandschaft genoss. Darunter auch Rosemarie Heiliger, die schon seit zwei Stunden auf den Beinen war, wie sie sagte, "weil es heute einfach so schön ist".

Aber wie kommen die Tiere und Pflanzen im Winter klar, wenn Schnee den Wald bedeckt? "Da der Schnee nicht zu hoch ist und die Natur sich bestens auf das Wetter eingestellt hat, ist die aktuelle Lage kein Problem für die Tiere und Pflanzen des Kottenforstes", sagte Stephan Schütte, Fachgebietsleiter Staatswald beim Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft. Obwohl im Herbst die Eichen wenig Früchte getragen hätten, fänden die Wildschweine genug Eicheln oder suchten nach Käfern unter dem Laub.

"Sie graben auch Nester von Mäusen aus", erläuterte Schütte. Da das Angebot groß genug sei, würden sie auch nicht in den Gärten von Ortschaften nach Nahrung suchen. Die Rehe knabbern Knospen von Bäumen oder Blätter von Brombeersträuchern ab, die nicht vom Schnee bedeckt sind, erklärt der Forstdirektor weiter und betont, dass die Spaziergänger auf den Wegen bleiben sollen, da die Wildtiere gerade jetzt im Winter viel Ruhe brauchen.

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