Gesamtschule Alfter Die Weichen sind gestellt

ALFTER · Die ersten Weichen für die Errichtung einer Gesamtschul-Dependance in Alfter sind gestellt: Der Gemeinderat hat die Verwaltung am Donnerstagabend zum einen ermächtigt, eine entsprechende öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit Bornheim oder Bonn abzuschließen; möglichst schon zum Schuljahr 2013/14.

 In der Hauptschule Oedekoven soll eine Gesamtschul-Dependance entstehen.

In der Hauptschule Oedekoven soll eine Gesamtschul-Dependance entstehen.

Foto: Wolfgang Henry

Zum anderen beschloss die Ratsmehrheit Steuererhöhungen für ein genehmigungsfähiges Haushaltssicherungskonzept (siehe auch den Artikel hierzu auf der folgenden Seite), das von der Bezirksregierung als Voraussetzung für erforderliche Investitionen in eine Schulerrichtung verlangt wird.

Die Behörde hatte eine Woche zuvor die Gründung einer Gesamtschule in alleiniger Trägerschaft der Gemeinde Alfter abgelehnt. Stattdessen besteht jedoch nach einer Schulrechtsänderung die Möglichkeit, in der Hauptschule Oedekoven eine maximal dreizügige Dependance einer bereits bestehenden Gesamtschule zu etablieren.

50 Schüler reichen dafür bereits aus. Für eine Neugründung hingegen wären hundert Anmeldungen aus dem Gemeindegebiet Alfter erforderlich. Die Zahl wurde beim ersten Anmeldeverfahren in diesem Jahr verfehlt und dürfte nach Einschätzung der Bezirksregierung auf Basis des aktualisierten Schulentwicklungsplans auch in den nächsten Jahren nicht erreicht werden.

Bürgermeister Rolf Schumacher berichtete dem Rat, dass er mit Vertretern der Stadt Bornheim bereits ein erstes Gespräch über eine mögliche Dependance der Bornheimer Europaschule in Alfter geführt habe. "Die Bitte will Bürgermeister Wolfgang Henseler sorgfältig prüfen", fasste Schumacher das Ergebnis zusammen. Darüber hinaus wollte er keine näheren Angaben machen, denn die Entscheidung über eine Vereinbarung liege nun bei den politischen Gremien der infrage kommenden Nachbarstädte.

Die neue Option für eine weiterführende Schule in Alfter, wo die Hauptschule keine Zukunft mehr hat und ausläuft, stieß bei den Ratsvertretern fast durchweg auf Zustimmung. Selbst Werner Urff von der UWG, die bisher vor allem mit Blick auf die Haushaltslage der Kommune und die Investitionskosten eine Gesamtschulgründung abgelehnt hatte, sprach von einer "bedenkenswerten Idee".

Bei der Abstimmung reagierten die drei Fraktionsvertreter jedoch mit Enthaltung. Die CDU-Fraktion, die eine Neugründung in jüngster Zeit ebenfalls skeptisch beurteilt hatte, stellte sich nun wie alle übrigen Ratsmitglieder hinter die Dependance-Lösung. "Damit gehen wir den richtigen Weg", sagte Barthel Schölgens (CDU).

Kein Verständnis hatte Schölgens allerdings dafür, dass sich Ratsmitglieder insbesondere aus den Reihen der SPD und der Freien Wähler bei der anschließenden Diskussion über die Haushaltsplanung gegen Steuererhöhungen aussprachen. "Ohne ein genehmigungsfähiges Haushaltssicherungskonzept können wir die Gesamtschule-Dependance in die Tonne kloppen", polterte er. "Wenn Sie eine Gesamtschule wollen, müssen Sie auch ins Portemonnaie greifen." Im Ergebnis war eine Mehrheit im Rat dazu bereit.

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