Die Einladung zum sechsten Fest der Nationen und Kulturen, das am gestrigen Sonntag im Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) zum gelebten Miteinander einlud, hatte der 26-Jährige gerne angenommen. "Ich finde es toll, dass ein solches Fest organisiert wird. Man fühlt sich willkommen", sagte er. "Willkommen in Bornheim" lautete auch das Motto der vom Arbeitskreis "Soziales" der Lokalen Agenda mit Unterstützung des Integrationsrates organisierten Veranstaltung.

"Herzlich willkommen, das ist in dieser Zeit eine ganz besondere Aussage", betonte Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler in seiner Begrüßungsrede. "Feste wie das heutige können zeigen, wie ein friedliches Zusammenleben funktionieren kann. Es soll aber auch dazu dienen, Ängste oder Sorgen zu thematisieren und zu diskutieren."

An dem bunten Programm beteiligten sich an die Schüler der Johann-Wallraf-Grundschule, des Jugendtheaterprojekts "Jeder Jeck es anders" sowie die Bornheimer Musikschule, die Trommelgruppe "Kesuela" und die Walberberger Sängerin Ela T. Durch den Tag führten Armin Lürs und Silvio Jander. Am Nachmittag präsentierten dann Flüchtlinge mit Unterstützung der Bornheimer Musikschule Musik vom Balkan, bevor afrikanische Trommelklänge und Tänze aus aller Welt das Forum der Schule belebten.

Vertreter des im März neu gewählten Kinder- und Jugendparlaments stellten sich den Besuchern ebenso vor wie Christian Dubois, der neue Schulleiter des Alexander-von-Humboldt-Gymnasium.

Bereits am Vormittag hatten Jugendliche aus Bornheim das traditionelle Fußballspiel gegen eine Mannschaft aus der polnischen Partnerstadt Zawiercie ausgetragen, das die Gäste überaus deutlich mit 10:3 für sich entscheiden konnten.

Kulinarisch ließ das Fest der Nationen und Kulturen wieder einmal keine Wünsche offen: Speisen und Getränke aus aller Welt stellten die Besucher vor die Qual der Wahl. Zwei Tage hatten Valentina Albrecht und Michaela Apostol damit zugebracht, Speisen aus ihrer Heimat Rumänien vorzubereiten. "Wir freuen uns, unser Land auf diese Weise präsentieren zu können", sagten sie.

An vielen Informationsständen hatten interessierte Besucher die Möglichkeit, sich über die Arbeit von Hilfsorganisationen oder soziale Projekte zu informieren. Die Lehrerinnen Vera Ecks und Astrid Becher-Mayr stellten gemeinsam mit ihren Schülern die Internationale Klasse des AvH vor, in der aktuell 20 Kinder aus verschiedenen Nationen intensiv damit beschäftigt sind, die deutsche Sprache zu erlernen (der General-Anzeiger berichtete).

"Um eine Regelklasse zu besuchen, benötigen Kinder das Sprachniveau B1", erläuterte Ecks. "Das entspricht in etwa dem, was deutsche Schüler nach Ende der neunten Klasse im Fach Englisch gelernt haben sollten."

Auch Hannah Kaufhold, die sich in Bornheim im Auftrag der Caritas um Flüchtlinge kümmert, stand für Fragen zur Verfügung: "Darüber hinaus nutze ich den Tag, um Kontakte zu knüpfen und vielleicht weitere ehrenamtliche Helfer gewinnen zu können", fügte sie hinzu.

Ebendies hatten auch Walter Kuhl und Michele Schnittger vom Arbeitskreis Bornheim, Brenig und Roisdorf der Flüchtlingshilfe im Sinn. Sie machten unter anderem auf die neue Internetseite der Flüchtlingshilfe Bornheim aufmerksam und informierten über ehrenamtliches Engagement. "Wir haben schon viel geschafft und können Unterstützung strukturiert und gezielt vermitteln", sagte Schnittger. "Aber natürlich können wir weiterhin jede helfende Hand gebrauchen." Die Internetseite der Flüchtlingshilfe Bornheim lautet www.fluechtlingshilfe-bornheim.de.