Podcast aus Sankt Augustin Ein Medienpreis für die „Ohrenkirche“

Sankt Augustin · Podcast der Gemeinde Niederpleis und Mülldorf begeistert Kinder und lädt zum Mitmachen ein. Jetzt ist er gebührend gewürdigt worden.

 Die „Ohrenkirche“ ist auf der Internetseite der Gemeinde kostenlos hörbar.

Die „Ohrenkirche“ ist auf der Internetseite der Gemeinde kostenlos hörbar.

Foto: Thomas Heinemann

Mit mehr Lautmalereien und bildhaften Beschreibungen wurde die Geschichte beim kritischen Publikum spannender und daraus ein erster Podcast erstellt, dem bis heute 23 Ausgaben folgen sollten. Der „Ohrenkirche“ genannte Podcast ist bei Kindern derart erfolgreich, dass er nun den mit 1000 Euro dotierten 1. Platz des Medienpreises der evangelischen Kirche im Rheinland erhalten hat.

Die gute Nachricht verbreitete sich schnell

Eine gute Nachricht, die sich in der kleinen Gemeinde Niederpleis und Mülldorf schnell herumgesprochen hat, sagt Schmidt: „Wir freuen uns riesig und sind froh, dass wir von verschiedenen Seiten aufgefordert worden sind, am Preis teilzunehmen.“ Hinter jeder Folge der „Ohrenkirche“ stecke viel Teamarbeit, aber auch zielgruppengerechte Sprache und das Ziel, die jungen Zuhörer in den Podcast zu integrieren oder sie zum Mitmachen zu motivieren. „Wir fangen immer mit einer Begrüßung an, um ins Gespräch zu kommen. Dann folgt meist eine Geschichte und eine Zusammenfassung. Dem schließt sich ein kurzes Gebet im Sinne einer Fürbitte an“, erklärt Schmidt. „Und dann gibt es die Mitmachaktionen.“

Als der Pfarrer im März die Kinder aufrief, Blumenbilder zu malen und einzureichen, entstand auf Papier eine riesige Blumenwiese, ist Sebastian Schmidt noch heute begeistert. Etwa 20 bis 50 Zuhörer habe jede Folge, einige Folgen würden zudem im Religionsunterricht eingesetzt oder heruntergeladen, um sie später mit mobilen Lautsprechern den Kindern vorspielen zu können, sagt der Pfarrer: „Die genauen Zahlen sind schwer zu ermitteln. Von Ende März bis Ende Mai hatten wir über 1400 Abrufe der Ohrenkirchen-Webseite einschließlich der Mehrfachaufrufe. Es ist aber derzeit die mit Abstand gefragteste Unterseite unserer Gemeinde-Homepage.“

Der Kreis der Zuhörer wächst

Und der Kreis der Zuhörer wachse stetig und spürbar: „Wenngleich wir noch ein lokales Angebot sind und uns regional vernetzen wollen, haben wir schon jetzt ein paar junge Hörer in Berlin, und ich selbst kenne auch einen Zuhörer in Kanada.“

Und die dürfen sich auf weitere, nun zweiwöchentliche Folgen freuen, kündigt der Pfarrer an: Das Team um Pfarrerin Britta Bongartz, Jugendleiterin Sina Hagemann, Vikar Simon Puschke, Pfarrer Sebastian Schmidt und Kirchenmusiker Sebastian Sell prüfe, mit dem Preisgeld weiteres Equipment und professionelle Musik für die zukünftigen Folgen zu kaufen.

„Tatsächlich arbeiten wir für die Aufnahmen sehr viel mit dem Handy und sind erstaunt, wie gut die Diktierfunktion hierfür geeignet ist. Zudem nutzen wir die kostenlose Software Audacity aus dem Internet“, berichtet Schmidt aus der Praxis: „Umgekehrt hat die einfache Technik auch Vorteile: Die Arbeit ist partizipativ: Wir wollen und können daher Aufnahmen von anderen Teammitgliedern und auch von den Kindern selbst, die uns Aufnahmen zum Beispiel per Whatsapp schicken, in die Folgen einbauen. Die Kinder sind davon begeistert.“

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