Kommentar zu vorsorglichen Tests Ein wichtiger Schritt
Meinung · Dass in der kommenden Woche die vorsorglichen Corona-Tests in Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen beginnen sollen, ist ein wichtiges Signal.
Die Pandemie ist nicht vorbei, und die Gefahr bleibt allgegenwärtig, auch wenn der Rhein-Sieg-Kreis zurzeit bundesweit zu den Musterschülern gehört, die mit geringen Neuinfektionen punkten. Dass in der kommenden Woche die vorsorglichen Corona-Tests in Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen beginnen sollen, ist ein wichtiges Signal.
Was passiert, wenn das Virus sich zunächst unbemerkt in einem Pflegeheim ausbreitet, ist in der Statistik für die Stadt Sankt Augustin abzulesen, wo 16 der 19 Verstorbenen aus einem Haus kommen. Insofern sind regelmäßige Tests absolut notwendig. Das Problem beim Virus ist, dass Hotspots wie Heinsberg oder Ischgl erst im Nachhinein als gefährlich eingestuft wurden. Regelmäßige Tests geben also nicht nur den Bewohnern, sondern auch dem Pflegepersonal Sicherheit, von dem zurzeit ohnehin schon viel verlangt wird.
Pünktlich zum Testbeginn im Kreis kommt ein neuer Unsicherheitsfaktor hinzu. Nachdem die Heime in den vergangenen Wochen nahezu abgeschlossene System waren, geht am Muttertag das Besuchsprogramm wieder los. Wer Angehörige im Altenheim besuchen möchte, sollte auf Treffen mit wechselnden Freunden verzichten – Lockerungen hin oder her. Und wer beruflich viel mit Menschen zu tun hat, verzichtet lieber auf den Besuch bei der Oma, selbst wenn dieser den Regeln entspricht.
300 neue Corona-Fälle in einer Woche sind die Obergrenze, dann drohen im Rhein-Sieg-Kreis neue Beschränkungen. Ausbrüche in zwei Altenheimen, einer Flüchtlingsunterkunft und einer Schule könnten genügen und sind bei 600 000 Menschen in 19 Kommunen nicht ganz unwahrscheinlich. Vorsicht ist geboten!