Sperrmüllabfuhr in der Region Engpass bei der Sperrmüllabfuhr

Rhein-Sieg-Kreis · Schon der Lockdown im Frühjahr hatte die Müllentsorger der Region an die Grenzen der Kapazität gebracht. Keine zwei Tage nach Beginn des Herbstlockdowns zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sind die Abfuhrtermine stark ausgebucht.

 Sperrmüll steht auf einem Fußweg mit einem Zettel „zu verschenken“.

Sperrmüll steht auf einem Fußweg mit einem Zettel „zu verschenken“.

Foto: dpa/Robert Michael

Wenn man viel zu Hause ist, dann fällt einem auf, wie viel Krempel man so im Keller, auf dem Dachboden oder sonst wo gehortet hat. Schon der Lockdown im Frühjahr hatte die Müllentsorger der Region folglich an die Grenzen der Kapazität gebracht. Denn, so war die plausible Vermutung: Wer nicht raus kann, der will sich sein Heim schön machen. Dazu kommt das Thema Homeoffice: Da braucht man Platz. Also muss weg, was Müll ist. Und so hatte die Müllabfuhr alle Hände voll zu tun. So viel, dass teilweise an den Entsorgungsparks nichts mehr angenommen werden konnte. Zeitweise wurden sie ganz dicht gemacht, auch wegen der Ansteckungsgefahr.

Jetzt, keine zwei Tage nach Beginn des Herbstlockdowns, zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis gibt es für die Sperrmüllabfuhr erst wieder Termine ab Anfang Januar. Das bestätigte Joachim Schölzel, Sprecher der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG). Denn dort muss der Kunde im Bedarfsfall die Sperrmüllabfuhr beantragen.

Sperrmüllmengen um sieben Prozent gestiegen

Insgesamt verzeichnet die RSAG im laufenden Jahr von Januar bis Oktober einen Anstieg der Sperrmüllmengen um sieben Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Aus dem gesamten Kreisgebiet kamen 23 909 Tonnen zusammen, im Vorjahr waren es 22 283 Tonnen. Und für das Bonner Stadtgebiet, aus dem die RSAG auch Sperrmüll erhält, sind es 11 171 Tonnen gegenüber 10 259 Tonnen im Vorjahreszeitraum. Und das, obwohl die Anmeldungen für die Sperrmüllabholung von Mitte März bis Mitte April komplett ausgesetzt war. Das hinderte die Bürger nicht daran, tüchtig aufzuräumen. Per Saldo macht sich das bemerkbar: „Wir haben insgesamt ein relativ hohes Niveau an Sperrmüllaufkommen, zwischen März und Mai war es allerdings besonders hoch“, sagt Schölzel. Und jetzt zieht es wieder an. November und Dezember sind laut Abfallgesellschaft immer schon starke Monate, weil die Menschen dann ihr Weihnachtsgeld haben, Neuanschaffungen tätigen und sich von alten Habseligkeiten trennen. Kommt dann noch Corona und seine Auswirkungen dazu, dann wird es spannend.

Rechtsrheinisch gibt es noch Termine

Im Rechtsrheinischen sind die letzten Monate des Jahres allerdings noch nicht ausgebucht. Es gibt noch Kapazitäten. Im Gegensatz zur linken Rheinseite. Das erklärt sich damit, dass die Abfuhrkapazität der RSAG rechterhalb des Rheins täglich rund 400 Adressen umfasst, während es auf der anderen Seite 150-200 sind. Gegenseitig aushelfen könne man nicht, weil die Fahrpläne praktisch lückenlos sind.

Unabhängig davon können die Bürger allerdings an den Entsorgungshöfen in Sankt Augustin (Auf dem Sand), Troisdorf (Josef-Kitz-Straße 20), Swisttal (Lützermiel 1) und Eitorf (Im Auel 24) ihren Müll anliefern. Geöffnet ist wochentags mindestens von 8 bis 17 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr. Beratung gibt es unter ☏ 0 22 41/30 63 06 wenden. Weitere Informationen gibt es unter www.rsag.de.

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