Energietag der ILEK-Gruppe Experten informierten zum Klimaschutz, Privatleute öffneten ihre Häuser für Besucher

MECKENHEIM · Klima-Paten und Energie-Experten informierten und berieten am Samstag beim Meckenheimer Energietag der ILEK-Gruppe ("Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept) Rhein-Voreifel zu den Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

Der Rheinbacher Georg Grohs zeigte am Energietag Besuchern seine Solaranlage für Wärme und Kühlung.

Der Rheinbacher Georg Grohs zeigte am Energietag Besuchern seine Solaranlage für Wärme und Kühlung.

Foto: WOLFGANG HENRY

Bei kostenlosen Vorträgen konnten die Besucher sich ausführlich über energieeffiziente Bauweisen, Heizmöglichkeiten und nachhaltige Energieerzeugung schlau machen.

Im Mittelpunkt der Vorträge im Verwaltungsgebäude in Meckenheim stand der selbsterzeugte Strom aus der Sonnenenergie. So berichtete Reinhold Preßler aus Wachtberg von seinen Erfahrungen mit seiner 2012 in Betrieb genommenen Photovoltaikanlage. "Ich habe die Entscheidung nicht bereut, ich bin mit der Anlage sehr zufrieden", sagte er. "Man sollte das persönliche Verhalten natürlich etwas der Sonneneinstrahlung anpassen." Seine Frau habe er deshalb dazu motiviert, bei strahlendem Sonnenschein zu bügeln und die Spülmaschine anzustellen, scherzte der 47-Jährige. Der Grund dafür, eine eigene Photovoltaikanlage anzuschaffen, resultierte bei Reinhold Preßler aus den gestiegenen Strompreisen: "Ich wollte nicht eines Tages einen Großteil meines Gehaltes für Strom ausgeben müssen."

Diskutiert wurden bei den Vorträgen die Vor- und Nachteile der Stromerzeugung durch Sonnenenergie. Dabei ging es auch um Fragen wie: Was passiert bei einem Hausbrand? Und mit welchen laufenden Kosten muss man rechnen? Neben Reinhold Preßler standen Norbert Behr von der Energiebau Solarstromsysteme GmbH aus Köln und Jörg Rummeni, RWE-Effizienz GmbH aus Dortmund, für Auskünfte zur Verfügung. Zudem informierte der Wachtberger Frank Schäfer über das Energiesparen mit LED-Leuchtmitteln.

Zusätzlich zu den Vorträgen konnten sieben energieeffiziente Gebäude in Bornheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg besucht werden, die meisten davon Privathaushalte. Wolfgang und Renate Paulus empfingen interessierte Gäste in ihrem neu gebauten Passivhaus in Bornheim. Passivhäuser sind Gebäude, die aufgrund einer guten Wärmedämmung keine Heizung benötigen. Durch eine Lüftungsanlage wird im Haus die verbrauchte Luft abgesaugt und frische Luft stetig zugeführt. Die in der Abluft enthaltene Wärme wird genutzt, um die Zuluft wieder zu erwärmen. Das in Holzständerbauweise gebaute Haus der Paulus hat dabei eine dichte Zellulosedämmung, so dass keine Energie verloren geht. "Vom Prinzip her soll das Gebäude dicht sein wie eine Thermoskanne", sagte Wolfgang Paulus. Würde es doch mal etwas zu kalt, könne man zusätzlich Kerzen aufstellen, denn durch die Dichtheit der Dämmung trügen diese sehr schnell zur Erhöhung der Raumtemperatur bei.

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