Brandbekämpfung in Troisdorf Feuerwehr erhält neue Atemschutzgeräte

Troisdorf · Troisdorf investiert mehr als 300.000 Euro in Atemschutzgeräte mit Überdrucktechnik und wird als erste Kreis-Kommune damit ausgestattet.

 Dirk Zehe (links) erläutert die neue Atemschutztechnik. Nico Schiffbauer trägt die neue Maske.

Dirk Zehe (links) erläutert die neue Atemschutztechnik. Nico Schiffbauer trägt die neue Maske.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Als erste Feuerwehr im Rhein-Sieg-Kreis hat die Troisdorfer Feuerwehr ihre Atemschutzgeräte auf die neue Überdrucktechnik umgerüstet. Brandamtmann Dirk Zehe stellte die Funktionen der neuen Technik jetzt am lebenden Beispiel von Oberbrandmeister Nico Schiffbauer vor. Der trug das mehr als 18 Kilogramm schwere Rettungssystem am Körper und versicherte, dass das Atmen mit dem neuen Gerät sehr viel leichter sei und angenehmer als mit dem alten.

Bis dato war der Luftdruck in der Maske genau wie in der Umgebung. Der Lungenautomat ließ nur dann Luft ein, wenn der Geräteträger selbst aktiv einatmete. Bei den neuen Geräten wird bereits beim Anschluss an den Lungenautomaten ein Überdruck in der Maske von fünf Millibar erzeugt, sodass beim Einatmen kein Widerstand mehr überwunden werden muss. Zudem wird der Anschluss nicht mehr unkomfortabel aufgeschraubt, sondern nur noch per Einheitssteckanschluss verbunden. Durch den ständigen Luftstrom wird außerdem ein Beschlagen der Scheibe von innen verhindert.

Eine weitere Neuerung und Verbesserung ist das zusätzliche Überwachungs- und Selbstrettungssystem, das mit den neuen Geräten vom Typ „PSS 5000“ verbunden ist. Ein Safty Belt, eine zweite Atemleitung, eine Zubehörtasche – das alles komplettiert die neue Errungenschaft der Troisdorfer Wehr.

28 Geräte umgerüstet, 80 ausgetauscht

Die Umstellung aller Troisdorfer Löscheinheiten ging gut vorbereitet an nur einem Tag über die Bühne. Die zehn Löschgruppen kamen mit ihrem alten Atemschutzequipment auf den Hof der Feuer- und Rettungswache an der Larstraße, um am Nachmittag allesamt, ausgerüstet mit der neuen Technik, wieder in ihre Löschgruppenquartiere zurückzukehren. Ein organisatorisches Meisterstück, betont Amtsleiter Oberbrandrat Lars Gödel.

Das bestätigt auch Wehrleiter Stefan Gandelau. 108 Atemschutzgeräte mit neuer Überdrucktechnik sind in Betrieb genommen. 28 Geräte konnten von der alten Normaldrucktechnik auf die neue Technik umgerüstet werden. 80 Geräte, für die es keine Ersatzteile mehr gibt, wurden ausgetauscht. Zudem wurden 250 neue Atemschutzmasken und vielerlei sinnvolles Zubehör angeschafft. Rund 305 000 Euro hat die Stadt Troisdorf für die Sicherheit ihrer Wehrleute ausgegeben. Gelder, die im Haushalt vorgesehen waren, so Bürgermeister Alexander Biber.

Notfallsanitäter werden gesucht

Die Troisdorfer Feuerwehr wird außerdem derzeit personell verstärkt: Ein Sicherungstrupp muss vorgehalten werden, der dafür Sorge trägt, dass all jene Gerätschaften stets einsatzbereit und nutzbar sind. Hier greift einerseits das Ehrenamt, anderseits werden neun neue hauptamtliche Stellen eingerichtet. Gesucht werden dabei auch Notfallsanitäter.

In der eigenen Atemschutzwerkstatt an der Larstraße werden die Atemschutzgeräte gereinigt, repariert, per Computerprogramm getestet und die Flaschen gefüllt. Dazu Hauptbrandmeister Detlef Daun, zuständig für die Technik: „Wir sind hier – neben Sankt Augustin – die Einzigen mit eigener Ausrüstung für die Wiederbefüllung. Alle anderen fahren nach Siegburg, um ihre Masken dort wieder einsatzfähig machen zu lassen.“

Mehr Infos unter www.feuerwehr-troisdorf.de

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