Projekt "Willkomen - Flüchtlings-Kindern den Schulstart erleichtern" Flüchtlingen bei der Orientierung helfen

SWISTTAL · Die politische Situation in der Welt wirkt sich auch auf die Gemeinde Swisttal aus. Hier leben Flüchtlinge aus unterschiedlichen Ländern.

 Günter Mahlberg und Iris Sauer.

Günter Mahlberg und Iris Sauer.

Foto: Gemeinde

Weil es ihnen an materiellen Mitteln fehlt, haben die Schulsozialarbeiter Iris Sauer und Günter Mahlberg der Gemeinde Swisttal das Projekt "Willkommen - Flüchtlings-Kindern den Schulstart erleichtern" gestartet. Dazu hat Iris Sauer an der Georg-von-Boeselager Sekundarschule eine Spendenaktion initiiert und ruft alle Bürger zu Sachspenden auf.

"Wir haben einige Flüchtlingsfamilien in Swisttal mit Kindern im schulpflichtigen Alter", sagt Sauer. Zudem seien einige Kinder der im Einschulungsalter. Gebraucht werden Ranzen, Sporttaschen, Bücher, Hefte und Stifte. Die Sachspenden werden von den Schulsozialarbeitern gesammelt und an die Schulkinder weitergegeben.

Zwar haben die Kinder Anspruch auf ein sogenanntes Schulbedarfspaket, die Zahlungen gibt es jedoch nur zu bestimmten Terminen im August zu Schulbeginn und im Februar zum Schulhalbjahr. Viele Flüchtlingsfamilien kommen jedoch mitten im Schuljahr an, deshalb sind die Sachspenden für die Teilnahme am Unterricht sehr wichtig.

Außerdem werden ehrenamtliche Helfer gesucht, die den neu angekommenen Flüchtlingen in den ersten zwei bis drei Wochen helfen, sich zu orientieren. Durch Ansprechpartner vor Ort werden sie auf den ersten Wegen begleitet. Hierzu gehören zum Beispiel Schulwege oder ortsansässige Ärzte. Zudem geht es darum, Bus- und Bahnverbindungen zu zeigen sowie die Einkaufsmöglichkeiten zu erkunden.

Wer etwas für die Flüchtlinge spenden oder sich als Orientierungslotse engagieren will, sollte sich unter Tel. 02255/309512 oder Tel. 0175/2 210740 bei Iris Sauer, oder unter Tel. 0175/2210717 bei Günter Mahlberg melden.

Im zweiten Schulhalbjahr ist ein weiteres Projekt mit Schülern der Georg-von-Boeselager Sekundarschule geplant, die Fremdsprachenkenntnisse in Sprachen wie Serbisch, Kurdisch oder Albanisch besitzen. Zusammen werden sie Flyer gestalten auf denen die wichtigsten Informationen für den Neuanfang in verschiedenen Sprachen zusammengefasst sind. Das Projekt führt die Schulsozialarbeiterin Sauer gemeinsam mit dem Sozialarbeiter der Schule, Bruno Riffeler, durch.

Die Integration von Flüchtlingskindern in den Schulklassen stellt wegen der Sprachbarriere eine große Herausforderung sowohl für die Flüchtlinge als auch für die Schulen dar. "Welche Hilfsmaßnahmen ergriffen werden, muss individuell und fallspezifisch entschieden werden", erklärt Sauer.

So wird etwa in einem Fall die Integration gefördert, weil es Schüler gibt, die die Muttersprache des Flüchtlingskindes sprechen. In einem anderen Fall wird sie durch eine Persisch sprechende Seniorin erleichtert. Sie ist ehrenamtlich tätig und unterstützt den Schüler im Bereich der Sprachbildung. Die Schulsozialarbeiter stellen für die Flüchtlinge auch Kontakte zu anderen Hilfsinstitutionen her.

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