Bürgermeisterkandidat Hartmut Beckschäfer (CDU) Gerüstet für die Balance von Ausgaben und Aufgaben

WACHTBERG · Ein "Bürgermeister vor Ort" möchte er werden, sagt Hartmut Beckschäfer und meint dies nicht etwa im übertragenen Sinne: Physisch "vor Ort", so wolle er im Falle seiner Wahl zum Gemeindeoberhaupt mit den Wachtbergern ins Gespräch kommen und sie "als "Ansprechpartner und Akteur" gerade in Fragen der Planung über die ohnehin geltenden gesetzlichen Aufgaben hinaus einbinden.

 CDU-Kandidat Hartmut Beckschäfer (58).

CDU-Kandidat Hartmut Beckschäfer (58).

Foto: privat

Allzu gegenwärtig sind offenbar auch dem CDU-Kandidaten für das Wachtberger Bürgermeisteramt noch die Klagen über vermeintlich mangelnde Bürgernähe, wie sie beispielsweise in den Debatten rund um die Neufassung des Flächennutzungsplans laut geworden waren.

Ohnehin: Wer von ihm den "Bulldozer" erwarte, der liege falsch. Doch auch an übertriebener Harmoniesucht leide er nicht, sagt Beckschäfer, nach seinem persönlichen Führungs- und Verhandlungsstil gefragt. Nach zehn Jahren als CDU-Vertreter im Gemeinderat, davon die Hälfte als Fraktionsvorsitzender, schätze er die vertrauensvolle, konstruktive und offene Zusammenarbeit der Fraktionen; für Schläge unter der Gürtellinie habe er nicht viel übrig. Auch sei er bereit, eigene Urteile zu überdenken und nötigenfalls zu revidieren. "Ich hoffe mal, dass dies nicht nur mein eigenes Selbstbild ist", setzt er schmunzelnd hinzu.

Gleichwohl könne bei aller Bürgernähe nicht jedes Einzelinteresse berücksichtigt werden: "Ganz klar", sagt Beckschäfer, "Politik und Bürgermeister sind dem Gesamtwohl verpflichtet. Die Entscheidungen aber hat als einzige legitimierte Institution der Rat zu treffen", ergänzt er mit Blick auf manche Bürgerversammlung, deren Wortführer sich gern hin und wieder mit dem Nimbus der Mehrheitsmeinung versehen.

Dass sich die Wachtberger teilweise leidenschaftlich für das Geschehen in ihrer Umgebung interessieren, bewertet Beckschäfer zunächst einmal positiv: "Ich erlebe die vielen Vereine und engagierten und interessierten Menschen in Wachtberg mit seinen Dörfern als große Kraft", lobt er das Potenzial und sähe sich als Bürgermeister "gefordert, all diese Kräfte zusammenzuführen". Eine Idee, die den gebürtigen Sauerländer diesbezüglich umtreibt, ist die so genannte Ehrenamtsbörse über die auch zeitlich befristete Aktivitäten koordiniert werden könnten. "Dass Sie, wie kürzlich geschehen, spontan 40 Menschen finden, die sich morgens in eine Kita setzen, um dort Kindern vorzulesen, ist sicher nicht selbstverständlich", sagt er.

Verglichen mit anderen Kommunen stehe Wachtberg insgesamt gut da, nennenswerten "Reparaturbedarf" gebe es nicht, auch wenn beispielsweise die Sanierung des Schulzentrums einen Vorgeschmack darauf gebe, welcher Erhaltungsaufwand der bald 50 Jahre alten Gemeinde in nächster Zeit noch ins Haus stehen dürfte.

"Wir müssen unsere Aufgaben und die damit verbundenen Ausgaben in der vernünftigen Balance halten", sagt Beckschäfer, der vor 58 Jahren in der Nähe von Warstein und Möhnesee - und damit im kurkölnischen Sauerland - geboren wurde. Der Jurist leitet die Abteilung Kranken- und Pflegeversicherung im Bundesversicherungsamt. Zu seinen Freizeitbeschäftigungen gehören die Arbeit im Garten, Konzertbesuche, Lesen und Treffen mit Freunden.

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