500 Fragen zur Rheinspange Große Resonanz auf die Online-Infomesse zur Rheinquerung

Region · Die Rheinspange 553, die die linksrheinische A 555 mit der rechtsrheinischen A 59 verbinden soll, beschäftigt die Bürger zwischen Köln und Bonn. 12 000 Besucher verzeichnet die Online-Messe von Straßen NRW. Kritik kommt von den Bürgerinitiativen.

 Viele Varianten stehen für die Rheinquerung zur Debatte.

Viele Varianten stehen für die Rheinquerung zur Debatte.

Foto: Axel Vogel

Mehr als 12 000 Besuche registriert der Landesbetrieb Straßen NRW auf seiner Online-Infomesse zur Rheinspange. Mehr als 500 Fragen sind dem Behördensprecher Timo Stoppacher zufolge eingegangen. Ganz klar: Die Rheinspange 553, die die linksrheinische A 555 mit der rechtsrheinischen A 59 verbinden soll, beschäftigt die Bürger zwischen Köln und Bonn.

Wie berichtet hat Straßen NRW vor zehn Tagen eine Website freigeschaltet, auf der die neun Varianten für die neue Rheinquerung dargestellt werden. Es geht nun um die Entscheidung, welche der Varianten vertieft untersucht werden sollen. „Mit der Online-Infomesse konnten wir das Informationsbedürfnis vieler Bürger zur Rheinspange 553 zumindest zu einem Teil stillen. Natürlich ist der persönliche Austausch auf einer Infomesse durch nichts zu ersetzen. In Zeiten von Corona denke ich aber, dass wir hier einen sehr guten Ersatz bieten“, sagt Projektleiter Rüdiger Däumer.

Auf der Website findet man umfangreiches Video- und Präsentationsmaterial, in einer interaktiven Karte können die Varianten einzeln betrachtet und dazu die verschiedenen Nutzungen der beplanten Flächen angezeigt werden.

Wie berichtet, ist die nördlichste Variante mit höchster Wahrscheinlichkeit aus der engeren Wahl raus. Die besten Chancen hat eine Trasse, die an der Anschlussstelle Wesseling beginnt, am nördlichen Rand von Niederkassel und parallel zur L 269 und zwischen den Spicher Seen am Lindholzer Weg auf die A 59 trifft. Dies hatte ein Bewertungssystem ergeben, das nun auch online nachvollzogen werden kann.

Viele Bürgerinitiativen

fühlen sich „überrollt“

Auch wenn die Projektplaner bislang noch keine Trasse bevorzugt dargestellt hatten, scheint es gewisse Erwartungen bei den beteiligten Initiativen gegeben zu haben. Diese sprechen jetzt von einem „Schock“, dass eine mögliche Brückentrasse im Norden zwischen Langel und Lülsdorf aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in Betracht gezogen wird. Gerhart Renner, Sprecher der Vernetzung Kölner und Niederkasseler Bürgerinitiativen, jedenfalls sagt, „viele Bürger und Bürgerinitiativen – auch außerhalb von Niederkassel – fühlen sich überrollt“. Jetzt gelte es konstruktiv gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, so Renner, „um zumindest die größtmöglichen Schäden für Natur und Umwelt zu minimieren und zu verhindern, dass sich verschiedene Bürgerinitiativen auch weiterhin nach dem Sankt-Florians-Prinzip gegeneinander ausspielen und ausspielen lassen“.

Fast alle Fragen seien bereits beantwortet worden, hieß es. Fragen und Antworten finden sich auf der Onlineplattform. Mehrere fragten beispielsweise, warum eine „Null-Variante“ nicht untersucht worden sei. Die Antwort ergibt sich aus dem Auftrag, eine passende Trasse für die Rheinquerung zu finden.

Auch die von vielen Anliegern bevorzugte Tunnelvariante ist Thema. Dazu heißt es: „Eine Tunnellösung kann zu einem späteren Zeitpunkt als Vorzugsvariante vorgeschlagen werden, wenn diese sich im Variantenvergleich durchsetzen kann.“

Es gibt auch Detailfragen, etwa zum linksrheinischen Anschluss in Godorf, die aufgrund der komplexen Situation zu viele zusätzliche Brückenbauwerke erfordern würde und deshalb nicht als Vorzugsvariante auftaucht.

Weitere Informationen:
www.rheinspange.nrw.de

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