Meckenheimer Rat Heidi Wiens und Michael Sperling als Stellvertreter von Bert Spilles
MECKENHEIM · Fast sieben Jahre sind es her, da stand sie in stürmischen Zeiten am Ruder und hielt dieses fest in den Händen.
Im Oktober 2007, als Meckenheim wegen der Abwahl der streitbaren und mitunter heftig angefeindeten Bürgermeisterin Yvonne Kempen (CDU) bundesweite Berühmtheit erlangte, da war es Heidi Wiens (SPD), die als Vizebürgermeisterin die Ratssitzung leitete, in der die Fraktionen über die Einleitung eines Abwahlverfahrens gegen Kempen zu entscheiden hatten.
Am Dienstagabend entschied sich der Meckenheimer Rat mit großer Mehrheit dafür, dass Wiens für weitere sechs Jahre zweite Stellvertreterin des im Januar wiedergewählten Amtsinhabers Bert Spilles (CDU) ist.
Mit der gleichen Stimmenzahl - 32-mal Ja, zweimal Nein sowie drei Enthaltungen - hob das Gremium, welches en bloc über die beiden Vizebürgermeister abstimmte, Michael Sperling (CDU) als ersten Stellvertreter ins Amt.
Als "Zeichen für die gute Zusammenarbeit im Rat", wie CDU-Fraktionschef Joachim Kühlwetter sagte, hatten sich die Christdemokraten, trotz ihrer komfortablen Mandatsmehrheit (17 von 38 Sitzen), dafür entschieden, das zweite Stellvertreteramt "einer anderen Fraktion anzudienen". Die gelernte Verwaltungsangestellte Heidemarie Wiens, landauf landab nur Heidi genannt, war fünf Jahre als Sachkundige Bürgerin in diversen Ratsgremien tätig, ehe sie vor 20 Jahren erstmals in das Stadtparlament gewählt wurde.
Seit 2004 ist die 67 Jahre alte Sozialdemokratin Vizebürgermeisterin in Meckenheim. Auf Menschen zuzugehen, ist ihre Stärke. Michael Sperling (53) ist verheiratet und Vater von drei nahezu erwachsenen Kindern im Alter von 22, 18 und 15 Jahren. Der gebürtige Duisburger lebt seit fast 25 Jahren in Meckenheim und ist von Beruf Rechtsanwalt und Umweltgutachter sowie leitender Auditor für Umwelt- und Qualitätsmanagementsysteme bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Seit 1999 sitzt er im Stadtrat. Seine Freizeit gehört nach eigenen Angaben der Familie, dem Lesen, Fahrrad fahren und der Musik.
Bevor Spilles seine beiden Stellvertreter feierlich verpflichtete, hatte der Verwaltungschef zu Beginn der konstituierenden Sitzung Gleiches bereits mit den am 25. Mai gewählten Ratsmitgliedern getan und sie auf die kommenden sechs Jahre eingeschworen. Er sei sich bewusst, dass "nicht immer alle einer Meinung sein werden", sagte Spilles mit Blick auf sechs im Rat vertretene Fraktionen.
"Und weil dies so sein wird, hoffe ich auf lebhafte Debatten, aber gleichermaßen auf sachliche Darlegungen und einen respektvollen Umgang miteinander." Zugleich mahnte er, dass "bei allen guten Vorschlägen und Anträgen die Finanzierbarkeit der Beschlüsse im Fokus stehen" müsse.
