Dreikönigssingen in der Region Sternsinger sammeln für den Frieden in der Welt

Sankt Augustin · In den nächsten Tagen sind sie wieder unterwegs: Die Sternsinger in Sankt Augustin und Niederkassel sind bereits gestartet. Dieses Jahr lautet das Leitwort für das bundesweite Dreikönigssingen „Frieden im Libanon und weltweit“.

 Gemeinsam wurde gesungen und gebetet, bevor die jeweiligen Dreiergruppen sich nachmittags auf den Weg machten.

Gemeinsam wurde gesungen und gebetet, bevor die jeweiligen Dreiergruppen sich nachmittags auf den Weg machten.

Foto: Paul Kieras

In den nächsten Tagen sind sie wieder überall zu sehen: Jungen und Mädchen, verkleidet als Heilige Drei Könige, gehen von Haus zu Haus, schreiben mit Kreide ihren Segen für das kommende Jahr auf oder neben die Haustür und sammeln Spenden für Kinder in aller Welt. In Sankt Augustin und Niederkassel wurden sie am Donnerstag ausgesendet, in Siegburg und Hennef ist es am Freitag soweit.

Seit 1959 ziehen die Sternsinger Jahr für Jahr durch die Orte. Inzwischen ist das Dreikönigssingen weltweit die größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Rund 1,14 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger insgesamt seit dem Start der ersten Aktiont, mehr als 74 400 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden in dieser Zeit unterstützt. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

Sankt Augustin schickt 250 „Heilige Drei Könige“ los

Aus allen Kirchengemeinden von Sankt Augustin strömten rund 250 „Heilige Drei Könige“ und ihre Begleiter in die HUMA-Shoppingwelt, um gemeinsam in die diesjährige Sternsingeraktion zu starten.

In den nächsten Tagen werden die vielen Caspars, Melchiors und Balthasars dann in kleinen Gruppen singend von Haus zu Haus ziehen, den Segen „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus) bringen und um Spenden für benachteiligte Kinder in aller Welt bitten.

Dieses Mal lautet das Leitwort für das bundesweite Dreikönigssingen „Frieden im Libanon und weltweit“. Die Gemeindereferenten Dorothea und Norbert Koch erinnerten an die Geschichte der Heiligen Drei Könige und an die Aufgabe der Sternsinger.

Anschließend segneten sie die Kreide und die Aufkleber, mit denen die Kinder in den nächsten Tagen das Zeichen für Gottes Segen an den Eingängen der Häuser und Wohnungen anbringen. „Segne die Kreide dieser Mädchen und Jungen, die ihre Stimme erheben für Kinder in der Welt“, hieß es in einer Fürbitte, die Norbert Koch vorlas.

Anschließend erhielt jeder Teilnehmer einen reflektierenden Stern, damit er in der Dunkelheit besser zu sehen ist. Zusammen sangen sie unter anderem das Sternsingerlied „Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg“. Die kleinen Könige aus den verschiedenen Ortsteilen baten direkt im Anschluss in und vor den Geschäften um erste Spenden. Dann trafen sich alle zum Mittagessen im Kloster der Steyler Missionare. Am Nachmittag machten sich die Dreiergruppen mit ihren Betreuern auf den Weg. „Im vergangenen Jahr haben die Sternsinger in Sankt Augustin 50 000 Euro gesammelt“, spornte Norbert Koch die Kinder an.

Seit 2015 empfängt Niederkassels Bürgermeister Stephan Vehreschild zu Beginn des neuen Jahres Abordnungen der Sternsinger aus dem Pfarrbereich Nord im Rathaus.Tummelten sich sonst Dutzende kleiner Könige im Ratssaal, so war die Anzahl der Sternsinger in diesem Jahr überschaubar. Offensichtlich kollidiert der frühe Termin der Sternsingeraktion mit den Weihnachtsferien vieler Kinder.

Der Libanon ist Projektpartner der Sternsinger

Der Libanon ist das Beispielland der 62. Aktion Dreikönigssingen. Nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 gelingt in dem kleinen Land im Nahen Osten ein weitgehend demokratisches und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen. Seit dem Ausbruch des Krieges im Nachbarland Syrien hat das kleine Land am Mittelmeer rund 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, ein Viertel der eigenen Bevölkerung.

Wegen der Mangelwirtschaft ist die Hilfsbereitschaft der Libanesen teilweise in Ablehnung umgeschlagen, was auch die Kinder und Jugendlichen zu spüren bekommen. Daher arbeiten die Projektpartner der Sternsinger vor diesem Hintergrund mit einheimischen Kindern und mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien. Das Ziel der Arbeit und der Sternsingeraktion ist es, Frieden und Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion im Libanon zu fördern.

Bürgermeister Vehreschild lobte das Engagement und den Einsatz der Sternsinger, die von Diakon Norbert Klein und vielen ehrenamtlichen Helfern begleitet wurden, und betonte, dass man den Frieden leben müsse. „Ihr sammelt für den Libanon, um Frieden in die Welt zu bringen“, sagte Vehreschild.

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