Kindertagesstätte „Fledermäuse“ Erweiterung für Kita in Hennef-Dambroich beschlossen

Hennef · Der Bauausschuss stimmt für eine Vergrößerung der Kita „Fledermäuse“. Ein Bürgerantrag wird jedoch nicht zur Kenntnis genommen.

 Es ist beschlossene Sache, die Kindertagesstätte „Fledermäuse“ wird erweitert.

Es ist beschlossene Sache, die Kindertagesstätte „Fledermäuse“ wird erweitert.

Foto: Ingo Eisner

Keine Erweiterung der Kita „Fledermäuse“ in Dambroich und wenn doch, dann nur um eine Gruppe mit einem Anbau auf der Ostseite des Kita-Grundstücks, um den benachbarten Spielplatz nebst Eiche sowie den angrenzenden Dorfplatz und den Bürgertreff im Kita-Gebäude nicht zu beeinträchtigten – all das sind die Forderungen, die der Bürgerverein Dambroich in einem Bürgerantrag formuliert hatte. Die Antragsteller befürchten aufgrund der geplanten Kita-Erweiterung eine deutliche Verschärfung der Verkehrs-und Parkplatzsituation in ihrem Dorf. Zudem seien die Bürger zu spät und nicht ausreichend über das Vorhaben informiert worden. Erst bei einer Bürgerinformation im April hätten die Einwohner laut Bürgerverein umfänglich Kenntnis über das Vorhaben der Stadt erhalten.

Obwohl der Verein laut Vorstandsmitglied Martin Schenk insgesamt 269 Unterschriften in Dambroich gegen die geplante Erweiterung gesammelt hatte, war der Bürgerantrag während der Bauausschusssitzung nicht Gegenstand der Beratungen. „Der Bürgerantrag kann die Tagesordnung nicht in Frage stellen“, sagte der Beigeordnete Michael Walter. Der Antrag soll nun vom dafür zuständigen Hauptausschuss im September behandelt werden. Mit einer Enthaltung aus den Reihen der CDU stimmte der Bauausschuss geschlossen für die Kita-Erweiterungspläne der Stadt.

Die Verwaltung plant, aufgrund des erhöhten Bedarfs an Kita-Plätzen, neben der Kita Wolkenburg in Uckerath auch die Kindertagesstätte „Fledermäuse“ in Dambroich auszubauen. Die Kita Wolkenburg soll um eine Gruppe (Kosten etwa 790 000 Euro), die Kita „Fledermäuse“ in Dambroich von zwei auf vier Gruppen mit bis zu 40 zusätzlichen Plätzen erweitert werden. Die Stadt rechnet für die Erweiterung in Dambroich mit Kosten von knapp 1,9 Millionen Euro. Fördermittel sind laut Verwaltung beantragt, Baubeginn soll im Oktober sein.

Bürgerverein kritisiert die Stadt

Der Bürgerverein kritisiert, dass die Stadt über Alternativen, wie den Bau einer Kita im benachbarten Söven, nie wirklich nachgedacht habe. Die Stadt verweist indes auf die Tatsache, dass in Söven keine Grundstücke zur Verfügung stehen, die alte Feuerwache nach dem Bau der neuen Wache bereits Vereinen wie dem TV Rott zur Nutzung zugesagt worden ist und auch die Alte Schule in Westerhausen keine Alternative bietet, weil dort Kindertagespflege angeboten wird und die Räumlichkeiten sich laut Verwaltung nicht zum Kita-Umbau eignen. Ein alternativer Standort auf dem Gelände der Kita-Fledermäuse, wie vom Bürgerverein vorgeschlagen, wäre laut Stadt mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden.

Der Beigeordnete Martin Herkt bestätigte, dass durch die Erweiterung der Kita nur ein geringer Flächenanteil von etwa 120 Quadratmetern vom benachbarten Spielplatz benötigt wird, der Dorfplatz in seiner Größe aber voll erhalten bleibt. Einzig eine Eiche auf dem Kita-Gelände müsse weichen. Eine Ersatzpflanzung sei an einer anderen Stelle in Dambroich vorgesehen. Auch der Pachtvertrag zwischen Stadt und Bürgerverein über den Bürgertreffraum neben der Kita sei von der Baumaßnahme laut Herkt nicht berührt. Geplant sei nur ein Wanddurchbruch zum Bürgertreff zur Schaffung einer behindertengerechten Toilette.

Beigeordnete räumt ein, dass Dinge hätten besser laufen können

Dass der Informationsfluss zwischen Bürgerverein und Stadt während der ersten Planungsphase 2019 nicht optimal gelaufen ist, räumte Herkt auf Anfrage ein. „Nach einem Gespräch mit der mittlerweile verstorbenen Bürgervereinsvorsitzenden Conny Miethe im Mai 2019 erfolgten die weitere Planungen pandemiebedingt erst ab November 2020. Im März 2021 gab es aber einen Ortstermin mit Anwohnern, an dem auch der Bürgermeister und eine Vertreterin des Bürgervereins teilnahm“, sagte Herkt. Schließlich gab es dann im April die Bürgerinformation per Videokonferenz. „Das werden wir künftig etwas anders machen“, sagte Herkt. „In der Sache sehe ich allerdings keine Alternative, weil wir einen hohen Bedarf an Kita-Plätzen haben“, fügte Herkt hinzu, bestätigte aber, dass die Zahl von 40 neuen Plätzen in Dambroich nicht in Stein gemeißelt sei. „Das können auch ein paar Plätze weniger sein“. Mit der Verkehrsproblematik in Dambroich im Zuge der geplanten Erweiterung wird sich am kommenden Mittwoch der Mobilitätsausschuss beschäftigen.

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