Polizei-Kontrollen in Hennef 22-Jähriger aus Siegburg ging Beamten ins Netz

HENNEF · Da dürften einige schon überrascht gewesen sein, als sie in Hennef über die Theodor-Heuss-Allee fuhren. Die Polizei kontrollierte Autofahrer auf Drogenmissbrauch. Dabei ging den Beamten ein 22-jähriger Siegburger ins Netz, der nach eingehender Kontrolle im Verdacht steht, sich nach dem Konsum von Amphetaminen und Cannabis hinters Steuer gesetzt zu haben.

 Halt: Mit der Kelle winkt die Beamtin die Autofahrer auf der Hennefer Theodor-Heuss-Allee zur Drogenkontrolle raus.

Halt: Mit der Kelle winkt die Beamtin die Autofahrer auf der Hennefer Theodor-Heuss-Allee zur Drogenkontrolle raus.

Foto: Ingo Eisner

"Wir nennen das Mischkonsum", sagte Hans-Peter Sperber, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde. Insgesamt 25 Polizeibeamte waren in Hennef im Einsatz, und das nicht ohne Grund. Bereits vor einigen Monaten hatte sich bei einer großen Kontrolle in Sankt Augustin gezeigt, dass mittlerweile mehr Autofahrer unter Drogen-, als unter Alkoholeinfluss unterwegs sind.

Ob Cannabis, Amphetamine, Opiate oder Kokain: Die Hemmschwelle, sich nach Einnahme dieser Drogen hinters Steuer zu setzen, wird scheinbar immer niedriger. Die Beamten kontrollierten etliche Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Hennefer Feuerwehr. Bei Verdachtsmomenten wurde um eine Speichel- oder Urinprobe gebeten, die noch an Ort und Stelle im Gebäude der Feuerwehr abgegeben werden konnte. Sogar Blutproben konnten am Donnerstag an Ort und Stelle von einer Ärztin abgenommen werden.

"Wir wissen schon, wen wir rauswinken", sagte Thomas Meschke. Der Polizeibeamte verfügt über einen geschulten Blick. Unkontrollierte Bewegungen, glasige Pupillen und die Art, wie jemand auf die Fragen der Beamten antwortet, seien ein Indiz, dass vermutlich die Einnahme von illegalen Substanzen vorliegt. "Die Tests stehen aber erst am Ende der Befragung. Dabei ist ein Urintest besser als ein Speicheltest, weil sich dabei die Substanzen schneller nachweisen lassen", sagte Meschke.

Wer mit Cannabis im Blut erwischt wird, begeht in der Regel eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Monat Führerscheinentzug, 500 Euro Bußgeld und vier Punkten in Flensburg geahndet wird. "Wer unter Cannabis-Einfluss erwischt wird, muss sechs Monate lang jeden Monat eine Urinprobe abgeben, um zu beweisen, dass er drogenfrei ist", erklärt Meschke.

Bei härteren Drogen wird der Führerschein an Ort und Stelle eingezogen und ist je nachdem ein Jahr weg. Neben den Drogentests steht dann noch eine medizinisch-psychologische Untersuchung an. "Die Urintests kosten 100 Euro pro Stück, die Speicheltest 600 bis 700 Euro. Hinzu kommt noch eine Geldstrafe. Da kommen schnell ein paar Tausend Euro zusammen, bis man den Führerschein zurück hat", sagte Meschke.

Helmut Steffens, Einsatzleiter der Ermittlungsgruppe "Einbruchsbekämpfung", nahm ebenfalls mit einem Team an den Kontrollen teil. "Wir halten Ausschau nach Fahrzeugen, die auffällig sind und nicht aus der Gegend kommen", sagte Steffens. Zwei Männer seien laut Steffens nach Kontrolle ihres Fahrzeuges zur weiteren Kontrolle nach Siegburg auf die Wache gebracht worden. In ihrem Fahrzeug waren mehrere Briefmarken-Alben und eine Uhrensammlung samt Rolex entdeckt worden. Ob es sich dabei um Diebesgut handelt, prüft die Polizei derzeit.

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