VW-Käfer in Hennef 28 "Herbies" parken in Formation

HENNEF · Bis zum letzten Moment war unsicher, ob das ehrgeizige Vorhaben gelingen würde. Die Organisatoren Dieter Grote und Rolf Reisdorf wollten bei einem Treffen mit Fahrern von VW-Käfern auf dem Müllerland-Parkplatz in Hennef am Samstag das Emblem des Autoherstellers fotogen nachbilden.

 Die Lücken zwischen den Autos sind etwas größer als geplant. Dennoch ist das VW-Logo gut zu lesen.

Die Lücken zwischen den Autos sind etwas größer als geplant. Dennoch ist das VW-Logo gut zu lesen.

Foto: Holger Arndt

14 Fahrzeuge waren für die Buchstaben nötig, 16 für deren Umrandung. Den Aufriss hatte Reisdorf im Maßstab 1:100 erstellt, die 1:1 Umsetzung war ebenfalls seine Aufgabe.

Anmeldungen gab es per E-Mail an Grote genügend, aber der blieb skeptisch. "Selbst bei einer Zusage weiß man nie, ob alle kommen", weiß er aus Erfahrung von anderen Treffen. Denn die meisten der Käfer-Besitzer seien "Trockenfahrer", die den Oldtimer schon beim leisesten Verdacht auf Regen lieber in der Garage ließen. Zu groß sei die Rostgefahr, so Grotes Begründung.

Immer wieder zählte Grote die Anmeldungen durch, bei jedem VW, der sich dem Parkplatz näherte, wurde er lockerer. Um 14 Uhr hieß es Aufatmen bei ihm und seinem Kompagnon. Nur zwei Käfer weniger als benötigt waren angerückt. Die Lücken zwischen den Fahrzeugen fielen etwas großzügiger aus, was das Gesamtbild aber nicht störte.

Mit von der Partie war auch Klaus Siegel aus Köln, der mit dem ältesten Käfer - VW Typ 11 mit Faltdach, Baujahr 1958 - an diesem Tag das "W" im Logo komplettierte. Der Immobilienverwalter hatte den "Mülleimer", wie er seinen Wagen bezeichnet, in völlig verkommenem Zustand vor etwa 30 Jahren in einer Porzer Tiefgarage entdeckt und für 500 DM seinem Besitzer abgekauft. In jahrelanger Arbeit nahm er das Fahrzeug auseinander, restaurierte jedes Teil, Ersatz beschaffte er als Original.

"Das war anfangs sehr mühsam, aber mit dem aufkommenden Internet wurde die Suche wesentlich einfacher", berichtet der VW-Liebhaber, der rund 15.000 Euro und unzählige Arbeitsstunden in den Käfer investiert hat. Er liebt das Auto, das aber laut seiner Aussage unter anderem aufgrund starrer Vorderachse und fehlender Lenkungsdämpfer "grausam zu fahren" sei. "Wenn der Wagen anfängt zu ruckeln, muss man den Reservehebel umlegen und schleunigst zur nächsten Tankstelle", beschreibt er die Auswirkung einer nicht vorhandenen Tankanzeige.

Hinter Siegel reihte sich Volker Braun aus Hangelar ein. Der stolze Besitzer eines 69er Cabrios 1500 mit 44 PS hatte das schwarz-dunkelrot lackierte Prachtstück 2011 von einem Oldtimer-Anbieter aus Böblingen gekauft. "Das war Liebe auf den ersten Blick", sagt er. Aber es sei "auch eine Kapitalanlage, denn der Preis steigt ständig", fügt er fast entschuldigend hinzu. Immerhin machte er 23 000 Euro für sein Hobby locker. Eine Kapitalanlage, "die man streicheln und pflegen kann, nicht wie das Geld in einem kalten Banksafe", lautet sein fast ernst gemeintes Argument.

Peter und Uve Brenner wurden mit einem 69er US-Käfer, Halbautomatik, zu ihrem Stellplatz gelotst. Wie alle anderen führen sie kleinere Instandhaltungsarbeiten selbst aus, größere Reparaturen erledigen spezialisierte Werkstätten. Die Autohäuser seien dazu nicht in der Lage, berichten die Zwillinge. Dennoch können die Käfer Freaks beruhigt sein: Ihr VW läuft und läuft und läuft...

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