Vereine in Hennef 300 Clubs gibt es in der Siegstadt

HENNEF · Für Günter Kretschmann steht fest: "Ohne die Vereine könnte eine Stadt wie Hennef viele ihrer Aufgaben nicht wahrnehmen." Kretschmann stellt damit vor allem die ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder heraus.

 Blickt zufrieden auf die Situation der Vereine in Hennef: Günter Kretschmann.

Blickt zufrieden auf die Situation der Vereine in Hennef: Günter Kretschmann.

Foto: Ingo Eisner

Der Präsident des Stadtsportverbandes hatte sich beim Leitbildprozess gleich zwei Arbeitsgruppen angeschlossen: "Natur und Landschaft erleben" und "Vereine stärken". Besonders bei den Sportvereinen kennt Kretschmann sich bestens aus, obwohl er schon Wert darauf legt, dass die AG sich um sämtliche Vereinssparten kümmert. Sein Fazit: Hennef hat ein außerordentlich reges Vereinsleben.

"Es gibt in Hennef insgesamt 300 Vereine", sagt Kretschmann. Spitzenreiter seien hier mit 50 Vereinen die Sportvereine, aber auch die Fördervereine sind mit 48 eingetragenen Zusammenschlüssen reichlich vertreten. 32 Chöre, 32 Heimat- und Dorfvereine, 31 Karnevalsvereine und 30 soziale Vereine: All diese Zahlen zeigen eine Stadt, die sich neben der modernen Innenstadt dem ländlichen Charakter ihrer 100 Dörfer durchaus bewusst ist. Und die überdies sportlich, sangesfreudig, karnevalistisch, aber auch sozial engagiert ist. Hinzu kommen die vielen Vereine rund um Kunst, Kultur und Kirche, aber auch Vereine wie "fraulück" oder der Hospizverein "Lebenskreis". Das Spektrum in Hennef ist groß. "Es gibt eine breite Vielfalt", sagt Kretschmann.

Vereine böten einen hohen Faktor an Identifikation, aber auch an Integration. "Jeder Neubürger hat in Hennef die Chance, über Vereinsmitgliedschaften in die Gesellschaft hineinzuwachsen", sagt Kretschmann. Damit die Vereine auch weiterhin integraler Bestandteil des Lebens in Hennef bleiben, müssen sie gestärkt werden. "Der Stadt muss klar sein, welche Leistungen von Vereinen durch ehrenamtliche Arbeit erbracht werden und die Vereine bei Aktivitäten unterstützen", sagte Kretschmann. In der Siegstadt scheint das aber kein Thema zu sein. "Hennef ist beim Zusammenwirken zwischen Vereinen und Stadt wirklich vorbildlich", stellt Kretschmann fest.

Vertieft werden könnte allerdings die Kooperation von Sportvereinen und Schulen. "Das Gymnasium hat bereits mit einigen Vereinen Kooperationsverträge", sagt Kretschmann. Schüler, die beispielsweise beim HTV regelmäßig Volleyball spielen, können sich diese sportliche Vereinsaktivität per Testatheft als Schulsport anerkennen lassen. "Wir wollen diese Kooperationen ausbauen, und der Stadtsportverband dient dabei als Brückenbauer", sagt Kretschmann. Mit solchen Zusammenschlüssen wollen die Sportvereine auch der Tatsache entgegenwirken, dass Kinder und Jugendliche aufgrund des ganztägigen Unterrichts kaum noch Zeit für Vereinsaktivitäten haben. "Die sind ja zumeist von 8 bis 17 Uhr voll eingespannt", sagt Kretschmann.

Kooperationen könnte es aber auch zwischen Schulen und Musik- oder Kunstvereinen geben. Wichtig sei, Transparenz zu schaffen und den Prozess in Gang zu setzen. Damit Vereine in der Öffentlichkeit auch wahrgenommen werden, muss das jeweilige Image gefördert und Aktivitäten auch publik gemacht werden. "Eine gute Öffentlichkeitsarbeit hilft da natürlich", sagt Kretschmann.

Vor allem müssten die Vereine dafür sorgen, dass sie für die Jugend attraktiver werden, um Nachwuchsproblemen entgegenzuwirken. "Bei Fischereivereinen oder Taubenzuchtvereinen geht vieles vom Vater auf den Sohn über. Chöre müssen aber beispielsweise moderner werden, damit sie erfolgreich um junge Mitglieder werben können", so Kretschmann

Den Leitbildprozess der Stadt Hennef sieht Kretschmann positiv. "Eine Stadt sollte Leitbilder haben. Man darf sich allerdings nicht verzetteln, sondern die Leitbilder verfolgen, die am Ende wirklich von Bedeutung sind wie das Stadtbild, die Wirtschaft und das gesellschaftliche Zusammenleben", sagt Kretschmann.

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