Kloster in Hennef-Geistingen Amy Macdonald bei Geheimkonzert sorgte für sphärische Stimmung

HENNEF · Es hatte etwas Konspiratives. Da zogen 350 glückliche Gewinner einer Eintrittskarte aus ganz NRW zum geheimen Konzert mit Superstar Amy Macdonald durch die Nacht. Ihr Ziel: Die "profanierte" Klosterkirche Hennef-Geistingen, in der sich das Geheimnis der Location für das Exklusiv-Konzert der schottischen Singer-/Songwriterin lüftete.

 Balladen und alte Hits: Amy Macdonald in der Hennefer Klosterkirche.

Balladen und alte Hits: Amy Macdonald in der Hennefer Klosterkirche.

Foto: Holger Arndt

Wie bereits bei Tim Bendzko, Sunrise Avenue oder Unheilig zuvor, hatten die NRW-Lokalradios mit 45 Stationen im Landesgebiet Amy Macdonald zu einem geheimen Konzert nach NRW geholt und nutzten den Auftritt im "intimen" Kreis für einen Live-Mitschnitt des gut einstündigen Konzerts.

In mystisches Licht getaucht erwartete das säkularisierte Gebäude seine Zuhörerschaft bar jeglichen kirchlichen Inventars. Das Publikum stand, tanzte und rockte mit. Die alte Klosterkirche in Hennef-Geistingen wurde 2005 wegen des Rückgangs der Studentenzahlen an der dem Kloster angeschlossenen Augustiner Hochschule der Steyler Mission geschlossen.

Seitdem steht sie für weltliche Events offen und ist von standesamtlichen Hochzeiten bis zu Chor-, Musical- und Popkonzerten "unabhängig von Ihrer Lebensphilosophie" zu buchen. Die Nähe zum Star und die fast familiäre Auftrittssituation in der bestens ausgeleuchteten Klosterapsis genossen Amy Macdonald und ihre Zuhörer gleichermaßen.

Mal pink, mal ultraviolett und mal nebulös-grün erschien die Klosterarchitektur der 1902 erbauten Kirche, zu der Amys "Life in a beautiful light" aus dem aktuellen, dritten Album fast sinnbildhaft erklang. Sphärische Stimmung zeichnete die Beleuchtung nach.

Alles andere als überirdisch allerdings erschienen dazu die dumpfen Grooves der vierköpfigen Band mit James Sims (Bass), Owen Parker (Gitarre), Shannon Harris (Keyboard) und Sam Embery (Drums). Und auch die Akustik des Kirchengebäudes präsentierte sich hier alles andere als göttlich.

Hits, wie "This is the life" oder "Poison Prince" besaßen einen so hohen Wiedererkennungsfaktor, dass das Lebensgefühl, das die jugendliche 25-Jährige im sexy Outfit mit High-Heels zu vermitteln vermag, überwog. Dennoch waren reduzierte Songs und Balladen, wenn sie auf Drums und Keyboards verzichteten, wie "Give it all up" oder "The furthest star", die eigentlichen Hits des Geheimkonzert.

Einen Mitschnitt kann man am Samstag bei Radio Bonn Rhein-Sieg hören, am 9.November startet sie im (bereits ausverkauften) Palladium in Köln ihren Deutschland-Trip.

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