Schüleraustausch in Hennef Anschläge in Brüssel: Begegnung abgesagt
Hennef · Die Anschläge in Brüssel wirken sich bis nach Hennef aus. Wie die Schulleiterin der Kopernikus-Realschule, Iris Zillinger, mitteilt, hat das französische Schulministerium alle Klassenfahrten französischer Schüler abgesagt, die nach oder über Brüssel führen.
Davon ist auch die geplante Austauschwoche der Kopernikus-Realschule mit dem Collège Jean Moulin in Le Pecq Anfang April betroffen. Laut Zillinger hatten die Eltern der französischen Schüler bereits vor dem offiziellen Verbot angekündigt, ihre Kinder am kommenden Sonntag nicht nach Deutschland reisen zu lassen.
Es hätte das letzte Austauschprojekt der auslaufenden Realschule und daher „etwas ganz Besonderes“ sein sollen, schreibt Zillinger. Es sei bereits alles geplant gewesen. Die Schulleiterin kann die Absage der noch von den Anschlägen in Paris traumatisierten Eltern jedoch verstehen. „Das ist nur zu verständlich, denn ein Vater hat die Anschläge im Konzertsaal 'Bataclan' hautnah miterlebt, und ein anderer Vater hörte zusammen mit seinem Sohn die Detonationen vor dem Stade de France, als sie sich das Fußballspiel zwischen Deutschland und Frankreich anschauten.“
Martina Quadt-Lubitz, Austauschkoordinatorin an der Kopernikus-Realschule und stellvertretende Vorsitzende des Vereins für Europäische Städtepartnerschaften in Hennef, ergänzt: „In unseren Herzen und mit all unseren Gedanken sind wir bei den Opfern der Anschläge und ihren Angehörigen.“ Sie verweist jedoch darauf, dass auch in Zukunft Austauschprojekte wichtig seien, um eine Brücke der Freundschaft und Solidarität zu schlagen.
Dafür bietet sich eventuell Ende April eine Gelegenheit, wenn der Städtepartnerschaftsverein von Le Pecq Hennef besucht. Dann könnten auch die Austauschschüler mit an Bord sein.
