Sanierung der L352 in Happerschoß Anwohner in Hennef ärgern sich über kilometerlange Umwege

Hennef · Gleich zwei Baustellen machen den Bürgern von Happerschoß und Heisterschoß das leben schwer. Mit Beginn der Sanierung der L352 müssen sie kilometerlange Umwege in Kauf nehmen, um nach Hennef zu kommen.

 Die Bagger sind angerückt: Die Sanierung der maroden L 352 in Happerschoß hat begonnen.

Die Bagger sind angerückt: Die Sanierung der maroden L 352 in Happerschoß hat begonnen.

Foto: Ingo Eisner

Abgeschnitten von der Außenwelt fühlen sich die Bewohner von Happerschoß und Heisterschoß. Grund: Seit Montag ist die L 352 zwischen den Einmündungen Siegburger Straße in Allner und Annostraße in Happerschoß komplett gesperrt. Der Landesbetrieb Straßen NRW lässt die marode Fahrbahn, auf der täglich bis zu 8000 Fahrzeuge rollen, während der gesamten Sommerferien bis zum 11. August umfangreich sanieren.

Das alleine wäre natürlich kein Problem. Wäre da nicht der Umstand, dass die Stadt bereits seit 14 Monaten die Happerschoßer Straße saniert, die Happerschoß mit Bröl verbindet und gerne als Ausweichstrecke genutzt wurde. Die Bewohner von Happerschoß und Heisterschoß müssen nun beträchtliche Umwege über Ingersau, Neunkirchen und Wolperath in Kauf nehmen. Ein Zustand, der für Ärger und Stress sorgt.

 Rainer Pasch, hier vor der Sperrung der L 352 an der Einmündung zur Annostraße, muss nun lange Umwege fahren, um nach Hennef zu kommen.

Rainer Pasch, hier vor der Sperrung der L 352 an der Einmündung zur Annostraße, muss nun lange Umwege fahren, um nach Hennef zu kommen.

Foto: Ingo Eisner

Dass der marode Flickenteppich, der auf der L 352 zwischen Allner und Happerschoß über Jahre entstanden ist, nun endlich beseitigt werden soll, ist auch für die knapp 5000 Bewohner von Happerschoß und Heisterschoß grundsätzlich eine gute Nachricht. Dass dies aber ausgerechnet geschieht, während die Happerschoßer Straße noch aufgrund der städtischen Baustelle gesperrt ist, macht die Bürger wütend. „Das ist wirklich eine Unverschämtheit. Die beiden Straßen hätten nacheinander saniert werden müssen“, sagt Monika Heubach, die schon lange in Happerschoß wohnt. „Das ist bei der Planung ganz schlecht gelaufen. Die Happerschoßer Straße hätte bereits lange fertig sein müssen“, so Bernd Pützstück, der seit 77 Jahren in Heisterschoß lebt.

Rainer Pasch, Ratsmitglied der CDU aus Happerschoß, hatte viele Jahre auf den sanierungswürdigen Zustand der L 352 hingewiesen. Über die jetzige Situation ist aber auch er verärgert. „Für eine Fahrt nach Hennef sitze ich hin und zurück 40 Minuten länger im Auto.“

„Ich kann den Unmut der Bürger verstehen. Die Erneuerung der Fahrbahn zwischen Allner und Happerschoß stellt eine große Belastung dar. Wir freuen uns zwar, dass das Land die Sanierung endlich durchführt. Aber der Zeitpunkt ist unbefriedigend“, sagt Bürgermeister Klaus Pipke. Im Vorfeld habe sich die Stadt intensiv darum bemüht, dass der Landesbetrieb die Sanierung der L 352 erst durchführt, wenn die Bauarbeiten an der Happerschoßer Straße beendet sind. Straßen NRW habe sich aber leider dagegen entschieden und die betroffenen Bürger auch erst sehr spät über die Sperrung in Kenntnis gesetzt. „Da es sich um eine Baumaßnahme von Straßen NRW handelt, war mit dem Landesbetrieb abgesprochen worden, dass er die Bürger informiert, sowie die Pressemitteilung verfasst ist. Diese Pressemeldung haben wir am 23. Juni erhalten und direkt weitergegeben“, sagt Stadtsprecherin Mira Steffan.

Bereits im Dezember habe Pipke den Landesbetrieb auf das Konfliktpotenzial einer Sperrung der L 352 hingewiesen, da die Stadt gleichzeitig die Happerschoßer Straße umfangreich ausbaut. Dort wird seit März 2019 nicht nur die Straße, sondern auch der Kanal saniert und sämtliche Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom erneuert. „Wir konnten zumindest erreichen, dass die L 352 nach den Sommerferien wieder freigegeben wird und der zweite Abschnitt der Sanierung erst im Herbst stattfindet, wenn wir die Happerschoßer Straße wieder für den Busverkehr freigeben können“, sagt Pipke und verweist darauf, dass die Zufahrt für die Rettungsdienste während der gesamten Zeit sichergestellt ist. Über Wirtschaftswege können die Rettungskräfte Happerschoß erreichen.

Laut Sebastian Bauer, Sprecher der Regionalniederlassung Rhein-Berg des Landesbetriebs Straßen NRW, habe es zur Sanierung der L 352 zum jetzigen Zeitpunkt keine Alternative gegeben. „Der Zustand dieser Straße war so schlecht, dass wir handeln mussten“, sagt Bauer. Der Landesbetrieb will die Sommerferien nutzen, um den ersten Bauabschnitt bis zum 11. August zu beenden. „Der zweite Bauabschnitt wird dann während der Herbstferien durchgeführt, wenn die Happerschoßer Straße wieder geöffnet ist“, so Bauer.

Während der Sperrung hat die RSVG einen Pendelbusverkehr zwischen Happerschoß und Neunkirchen eingerichtet. In Neunkirchen können die Fahrgäste dann in die Linie 578 Richtung Hennef umsteigen. Die Fahrpläne für die beiden Buslinien können unter www.rsvg.de abgerufen werden.

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