Täglich Staus in Warth Bahnübergang in Hennef kommt nicht vor 2027

Hennef · Die Geduld der Verkehrsteilnehmer wird am Bahnübergang Hennef-Warth täglich auf die Probe gestellt. Bis dort eine Unterführung entsteht, wird es noch einige Jahre dauern.

 In den Hauptverkehrszeiten stauen sich die Autos vor dem Bahnübergang Hennef-Warth.

In den Hauptverkehrszeiten stauen sich die Autos vor dem Bahnübergang Hennef-Warth.

Foto: Ingo Eisner

Mehr als zehn Jahre ist es her, dass die Stadt Hennef an der Brölbahn quasi „in vorauseilendem Gehorsam“ einen Kreisverkehr errichtete. Schließlich sollte dort statt des angrenzenden, beschrankten Bahnübergangs, der täglich Staus produziert, eine Unterführung entstehen, um die Verkehrssituation kurz vor der Autobahn zu entlasten. Es siedelte sich in unmittelbarer Nähe ein kleines Gewerbegebiet an, in Ausschusssitzungen entschieden sich die Kommunalpolitiker sogar für eine Brückenvariante, über die künftig die S-Bahnen und Regionalzüge rollen sollten – und danach tat sich jahrelang nichts.

Der Bahnübergang bleibt das Ärgernis Nummer eins. Täglich bilden sich während der Verkehrsstoßzeiten Rückstaus, die besonders bei geschlossenen Schranken den Kreisverkehr verstopfen. Auch die Autofahrer, die nicht in die Warth, sondern geradeaus Richtung Innenstadt unterwegs sind, müssen sich in diesen Stau mit einreihen. Wer in der Gegenrichtung ins Bröltal möchte, hat während der Hauptverkehrszeit ebenfalls schlechte Karten. Die viel zu schmale und veraltete Allner-Brücke über die Sieg ist ein Nadelöhr und sorgt ebenfalls täglich für Staus. Aber auch dort wird es noch einige Jahre dauern, bis endlich die Bagger rollen können.

„Vor Jahren wurde angekündigt, dass bald eine Unterführung gebaut werden sollte, für die auch bereits eine Abfahrt aus dem Kreisel vorgehalten wurde. Doch passiert ist leider bisher nichts“, sagt der Hennefer Hans-Joachim Ulbrecht, den die Verkehrssituation an diesem neuralgischen Punkt massiv stört. Er hatte den Hennefer Bürgermeister diesbezüglich im Dezember angeschrieben, habe aber „nur eine sehr unbefriedigende Antwort erhalten“. „Sinngemäß schrieb er, dass das Problem bekannt sei und man immer wieder im Gespräch mit den zuständigen Dienststellen sei“, so Ulbrecht.

Tatsache ist, dass die Stadt Hennef wenig Spielraum hat, sowohl bei der Unterführung als auch bei der Allner-Brücke. Laut Stadtverwaltung läuft bezüglich der Unterführung ein Planfeststellungsverfahren, an der der Landesbetrieb Straßenbau NRW und die Bahn federführend beteiligt sind. Derzeit bereitet die Bahn laut Stadtsprecher Dominique Müller-Grote ein Plangenehmigungsverfahren für die Bahnflächen vor, das vom Eisenbahnbundesamt genehmigt werden muss. „Dass beide Maßnahmen umgesetzt werden, ist also klar, aber wann das passiert, dazu können wir seitens der Stadt keine konkrete Aussage machen“, sagte Müller-Grote. „Die Vorplanung zur Errichtung einer Unterführung wurde eingereicht und wird derzeit mit der Stadt, dem Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen und dem zuständigen Planungsbüro abgestimmt“, ergänzte ein Bahnsprecher. Als grobe Schätzung für den Baubeginn nannte die Deutsche Bahn das Jahr 2027.

Für den vierspurigen Ausbau der Allner-Brücke läuft laut Müller-Grote derzeit das Planfeststellungsverfahren. Das bestätigte auch Sebastian Bauer, Sprecher des Landesbetriebs Straßenbau NRW, zuständig für die Außenstelle Köln der Regionalniederlassung Rhein-Berg. „Für den vierstreifigen Ausbau der B 478 samt Sanierung der Siegbrücke und dem Ausbau des Knotenpunkts B 478/L 352/K 36 wird derzeit ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt“, sagte Bauer auf Anfrage. „Seitens der Behörden und von privaten Betroffenen wurde eine Vielzahl von Einwendungen eingebracht, die eine Anpassung der Planungsunterlagen erforderlich machen und die Durchführung eines Deckblattverfahrens zur Folge haben. Das heißt, dass wir die angepassten Planungsunterlagen im Anschluss erneut offenlegen müssen“, fügte Bauer hinzu. Sofern keine weiteren Verzögerungen im Planungsprozess wie beispielsweise Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss eintreten, ist laut Bauer ein Baubeginn voraussichtlich innerhalb der nächsten vier Jahre möglich.

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