Hennef: Neubau für die Feuerwehr So soll die neue Feuerwache in Söven aussehen

Hennef · Ein Fachbüro muss eine neue Kalkulation für die geplante Photovoltaikanlage vorlegen. Insgesamt betragen die Kosten fast sieben Millionen Euro.

 Die neue Sövener Feuerwache wurde beschlossen.

Die neue Sövener Feuerwache wurde beschlossen.

Foto: Zacharias-Planungsgruppe

Die Hennefer Verwaltung hatte die Planung für die neue Feuerwache Söven per Dringlichkeitsentscheidung auf den Weg gebracht. Bereits im Dezember hatten Matthias Ecke von den Grünen und Bodo Lehmann von der FDP die Vorgehensweise kritisiert,  da noch wichtige Detailfragen zu klären seien. Im Bauausschuss erhielten Grüne und Liberale nach der Projektpräsentation von Planer Michael Herkenrath dazu Gelegenheit.

Während Detlev Fiedrich von den Grünen die vom Elektroplanungsfachbüro MBS vorgelegte Kalkulation zur Amortisation einer geplanten Photovoltaikanlage aufgrund von Berechnungsfehlern förmlich in der Luft zerriss, wollte Bodo Lehmann (FDP) erreichen, dass die Planer noch einmal prüfen sollen, ob statt eines Pult- und eines Flachdachs vielleicht eine komplette Bestückung der Wache mit einer Flachdachkonstruktion möglich ist.

„Krasse Fehler bei der Berechnung“

Fazit: Der Bauausschuss votierte zwar einstimmig für den Bau der neuen Feuerwache, das Fachbüro muss allerdings bis zur nächsten Sitzung eine neue Kalkulation für die Photovoltaikanlage vorlegen. Bodo Lehmann zog seinen Prüfungsantrag zurück, nachdem der Beigeordnete Michael Walter darauf hingewiesen hatte, dass eine solche Prüfung zu einer weiteren Verzögerung beim Bau der Wache führen würde.

„Hier liegen krasse Fehler bei der Berechnung vor. Der erste Gewinn einer solchen Photovoltaik­anlage stellt sich nach meiner Berechnung nach etwa 20 Jahren, und nicht, wie von ihnen dargestellt, erst nach 64 Jahren ein. Diese Kalkulation ist für uns keine Entscheidungsgrundlage“, sagte Fiedrich und forderte eine neue Kalkulation.

Zuvor hatten die Grünen bereits eine Vertagung des Themas und später eine Sondersitzung in vier Wochen gefordert. Beides wurde vom Ausschuss mehrheitlich abgelehnt. „Die Photovoltaikanlage kann nachgerüstet und sollte separat behandelt werden. Darum bitte ich, mit den Planungen weiter fortzufahren“, sagte Michael Walter und versprach, dass bei der nächsten Sitzung des Bauausschusses eine neue Kalkulation vorliegen werde.

Nachhaltige Holzständerbauweise

Nach den Plänen soll etwa 400 Meter vom bisherigen Standort entfernt die neue Feuerwache gebaut werden. Auf knapp 1450 Quadratmetern wird auf etwa der Hälfte der Fläche der Sozialtrakt mit Küche, Büros, Umkleiden sowie Schulungs- und Besprechungsräumen entstehen. Die andere Hälfte ist für eine Fahrzeughalle mit Platz für fünf Einsatzfahrzeuge vorgesehen.

Das gesamte Gebäude wird laut Herkenrath in nachhaltiger Holzständerbauweise entstehen. „Sowohl das Pultdach über der Fahrzeughalle als auch das Flachdach über dem Sozialtrakt wird begrünt“, sagte Herkenrath. Das Pultdach wird aus Schallschutzgründen installiert und passe laut Planer besser in das ländliche Umfeld.

Auf der Südseite wird die diskutierte Photovoltaik­anlage errichtet. „Es hat sich gezeigt, dass sich bei der Installation von Photovoltaikanlagen auf begrünten Dächern Synergieeffekte ergeben, denn die Begrünung sorgt für die Kühlung der Akkus“, erklärte Herkenrath. Eine zusätzliche Installation von Photovoltaik auf der Nordseite des eingeschossigen Gebäudes wäre laut Herkenrath zwar grundsätzlich möglich, würde aber mit zusätzlichen Kosten von rund 200 000 Euro einhergehen.

Fertigstellung für Herbst 2022 geplant

In der Fahrzeughalle soll Geothermie mit Betonkernaktivierung, im Sozialtrakt eine Fußbodenheizung für die nötige Wärme sorgen. Zudem sind Pkw-Stellplätze sowie eine weitgehende Eingrünung des Grundstücks geplant. Das Wasser, das in einer geplanten Regenwassermulde gesammelt wird, lässt sich laut Herkenrath allerdings nicht für Toilettenspülungen nutzen: „Dieses Wasser kann zwar für die Fahrzeugwäsche oder zu Übungszwecken genutzt werden, aber nicht für die sanitären Anlagen, da dort die Gefahr der Keimbildung besteht.“

Für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses sind Baukosten von 5,86 Millionen Euro veranschlagt, die Gesamtkosten inklusive Grundstückskauf und Ausgleichsmaßnahmen betragen laut Michael Walter 6,69 Millionen Euro. Gebaut werden soll ab Juli, die Fertigstellung ist für Herbst 2022 geplant.

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