Benefizkonzert auf dem Marktplatz Hennefer singen für den Frieden

Hennef · Bei einem Benefizkonzert haben in Hennef 350 Menschen für den Frieden gesungen. Außerdem sammelte der Städtepartnerschaftsverein Spenden für die ukrainische Stadt Sarny.

 Am Mitsingkonzert auf dem Hennefer Marktplatz beteiligten sich mehrere Sangesgemeinschaften – unter anderem die „ConcerTanten“ aus Allner unter der Leitung von Valery Kachlyaev.

Am Mitsingkonzert auf dem Hennefer Marktplatz beteiligten sich mehrere Sangesgemeinschaften – unter anderem die „ConcerTanten“ aus Allner unter der Leitung von Valery Kachlyaev.

Foto: Ingo Eisner

Mitsingkonzerte erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit, weil die Zuschauer aktiv teilnehmen und die Texte, die ihnen vorher gereicht werden, gemeinsam mit den Akteuren auf der Bühne aus vollem Hals mitsingen können. Das Mitsingkonzert am Dienstagabend, zu dem sich rund 350 sangesfreudige Hennefer auf dem Marktplatz eingefunden hatten, wurde von der Stadt sowie dem Stadtverband der Hennefer Chöre organisiert. Zudem war der Abend von einem karitativen Hintergrund geprägt, denn der Hennefer Städtepartnerschaftsvereins sammelte Spenden für die ukrainische Stadt Sarny. Für die bewegenden Momente des Abends sorgt die Ukrainerin Elvira Simon, die zum Auftakt des Konzerts die ukrainische Nationalhymne anstimmte und sogar noch ein weiteres Lied aus ihrer Heimat sang, die sie aufgrund des Krieges verlassen musste.

Gelb und Blau in Anlehnung an die ukrainische Fahne waren die alles beherrschenden Farben auf dem Marktplatz. Zahlreiche Hennefer Sangesgemeinschaften wie die „ConcerTanten“ aus Allner unter der Leitung von Valery Kachlyaev, die Sängerinnen von „La Bella Musica“ aus Bröl, der Gemeinschaftschor der Männergesangvereine „Eintracht Allner“, „Concordia Hennef“ sowie des Quartettvereins Heisterschoss unter der Leitung von Ulrich Röttig und ein Orchester der Schülerinnen und Schüler der Hennefer Schulen unter der Leitung von Niklas Obergfell sorgten für den musikalischen Wohlklang. Ob Karats „Über sieben Brücken musst du gehen“, „Unser Stammbaum“ von den Bläck Fööss, der Doris-Day-Evergreen „Que sera, sera“ oder die Europahymne – es waren bewegenden Stücke, die für dieses Mitsingkonzert ausgewählt worden waren.

Städtepartnerschaftsverein informiert über Spendenaktion

Bei einem Teil der Lieder waren dann aber auch die Sangeskünste der Zuschauer gefragt, die mit vorab gereichten Textblättern, eifrig mitsangen. Elvira Simon, die mit ihrem Auftritt die Gäste begeisterte und laut Helmut Walterscheid, Vorsitzender des MGV Concordia Hennef, aus der Ukraine vor dem Krieg geflohen ist, lebt derzeit in Allner und singt dort regelmäßig mit den „ConcerTanten“. „Sie ist in ihrer Heimat eine professionelle Sängerin. Das merkt man sofort“, sagte Walterscheid.

Am Rande des Konzerts informierte der Städtepartnerschaftsverein Hennef die Besucher über die bereits seit Ende Februar laufende und vom Verein initiierte Spendenaktion. „Sarny ist die ukrainische Partnerstadt unserer polnischen Partnerstadt Nowy Dwor Gdanski“, sagte Martina Quadt-Lubitz, Vorsitzende des Hennefer Vereins für europäische Städtepartnerschaft. Bereits kurz nach Ausbruch des Ukraine-Krieges hatte der Partnerschaftsverein durch seine guten Kontakte zur polnischen Partnerstadt mehrere Lebensmittel- und Medikamententransporte von Polen nach Sarny organisiert und schaffte es sogar, mithilfe von Spenden einen gebrauchten Krankenwagen zu finanzieren. „Sämtliche Spenden fließen in die Unterstützung von Sarny“, sagte Leszek Paszkiet, der als stellvertretender Vorsitzender des Partnerschaftsvereins die Kontakte zu Hennefs polnischer Partnerstadt Nowy Dwor Gdanski pflegt. „Wir erhalten eine Bedarfsliste aus Sarny, die dann abgearbeitet wird. Die Lebensmittel für Sarny wurden in Polen eingekauft, weil dort die Mehrwertsteuer entfällt und die Transportkosten nach Sarny niedrig sind. In Lublin haben wir für die Hilfsmittel ein Lager eröffnet“, sagte Paszkiet. „Wir erhalten zudem Unterstützung vom Missionskreis Hennef-Warth, um demnächst auch Hilfstransporte nach Kiew zu ermöglichen.“

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