Kunst auf der Burg Bildhauer aus der Region stellen in Blankenberg aus

Hennef · Dass Geschichte und Moderne Kunst sich wunderbar ergänzen können, zeigt die Ausstellung „Kunst auf der Burg“ in Blankenberg. Zum fünften Mal stellen Bildhauer aus der Region ihre Werke vor der Kulisse der mittelalterlichen Ruine aus.

Die „Fabelwesen“ von Heidi Reichert schlummern im Kräutergarten.

Foto: Stephanie Roller

Wer die Ausstellung im vergangenen Jahr besucht hat, dürfte Martin Langers „Geschöpfe“ vor dem Turm im Inneren der Anlage wiedererkennen. Sie begrüßen den Gast, so der in Bagdad geborene Langer, mit „dem schier unendlichen Möglichkeitsraum der Formensprache des Lebens“.

Seinen Werken schließen sich die Arbeiten des in Österreich lehrenden und in Hamm gebürtigen Bildhauers Hans Bulla an. Die auf den ersten Blick durch ihre Form denen von Martin Langer ähnlich erscheinenden dunklen, kraftvollen und erhabenen Stelen aus dunklem Holz scheinen auf den ersten Blick ähnlich und sind doch völlig anders.

Eine Besonderheit bieten Karl Grunschels Arbeiten. Im ersten Moment scheinen seine Gebilde im Vordergrund nichts mit den dahinter stehenden Platten zu tun zu haben. Doch wer genau hinschaut, erkennt Ähnlichkeiten und kann sich eine Vorstellung vom Schaffensprozess des Künstlers machen. Die Holzarbeiten von Peter Grunewald, Blankenberger und zugleich Kurator der Ausstellung, fügen sich im Gegensatz zu Grunschels Arbeiten beinahe unbemerkt in die Umgebung ein. Da schauen Grunewalds Wesen aus dem Blätterwerk hervor und beobachten den Gast beim Besuch.

Die Künstlerinnen Maria Schätzmüller-Lukas, Heidi Reichert und Ingrid Jeschke-Wessel bieten den Besuchern filigrane, fast verletzliche Arbeiten. Im bunten Kräutergarten tummeln sich die Fabelwesen der Kölnerin Heidi Reichert und spielen ihr Spiel mit Licht und Schatten. Daran beteiligen sich auch Maria Schätzmüller-Lukas' Gebilde mit Glas, die im Spiel mit dem Wind noch hell klingende Töne ergänzen.

Ingrid Jeschke-Wessels Schöpfungen schweben auf dem Gazestoff, der sie trägt. Weiche, dahinfließende weibliche Silhouetten, die bei näherer Betrachtung ihre Verletzlichkeit preisgeben und nachdenklich stimmen. Sie führen den Gast durch den Turm hindurch hinauf zur Aussichtsplattform. Dort bietet sich die wunderbare Aussicht hinein ins Siegtal, auf den Michaelsberg und auf die Ausstellung. Und wer weiß, vielleicht entdeckt der eine oder andere Besucher auf diesem Wege eine neue Perspektive auf die Kunstwerke.

„Kunst auf der Burg“ findet noch bis zum 18. September auf Burg Blankenberg statt. Ein Besuch ist von Dienstag bis Sonntag jeweils zwischen 10 und 18 Uhr möglich.