Uckerather Grundschule Blockheizkraftwerk sorgt für Wärme und Strom

Hennef · "Nichts ist unmöglich"- so lautet der berühmte Slogan eines Automobilherstellers aus dem Land der aufgehenden Sonne. Genau dieser Hersteller hat einen Erdgasmotor für Autos entwickelt, der auch als Antrieb für ein Blockheizkraftwerk genutzt werden kann.

 Ein kleines Stück Energiewende: Mike Kozika, Peter Müller, Bernd Ganser und Klaus Pipke (von links) vor dem neuen Blockheizkraftwerk in der Uckerather Grundschule.

Ein kleines Stück Energiewende: Mike Kozika, Peter Müller, Bernd Ganser und Klaus Pipke (von links) vor dem neuen Blockheizkraftwerk in der Uckerather Grundschule.

Foto: Ingo Eisner

Und solch ein Blockheizkraftwerk mit dem entsprechenden Motor hat die Rhenag Ende September als Ergänzung der vorhandenen Gasheizung im Heizungskeller der Uckerather Grundschule am Steimel installiert. Am Mittwoch präsentierten Rhenag-Energieleiter Bernd Ganser und seine Kollegen Mika Kozika und Peter Müller das neue Blockheizkraftwerk zusammen mit Bürgermeister Klaus Pipke.

Vierzig Prozent der an der Schule benötigten Wärme und dazu noch Strom - das alles produziert das Blockheizkraftwerk, das laut Rhenag eine thermische Leistung von 38 Kilowatt pro Stunde erreicht. "Das reicht, um vier bis sechs Einfamilienhäuser zu beheizen", sagte Ganser.

Außerdem erzeuge das Kraftwerk eine elektrische Leistung von 18 Kilowattstunden pro Stunde, also genug Strom für das Schul-Schwimmbad und die Heizungsanlage. Klaus Pipke zeigte sich begeistert von der neuen Technik. "Wir sparen 36 Prozent Primärenergie ein und reduzieren die CO2-Emissionen um 38 Prozent", sagte Pipke. "In diesem Keller findet somit ein Stück Energiewende statt, die für den Außenstehenden vielleicht unscheinbar daherkommen mag. Dafür ist sie aber konkret und effektiv."

Die Uckerather Grundschule bietet laut Ganser und Pipke ideale Voraussetzungen für die Blockheizkraftwerk-Technik. Mit dem Schwimmbad gibt es nämlich einen regelmäßigen Wärmeabnehmer. Außerdem verfügt der hocheffiziente Erdgasmotor über eine lange Laufzeit. "Wir rechnen damit, dass der Motor zehn Jahre in Betrieb ist", sagte Ganser.

Bei der Wärmeversorgung schlummerten riesige Effizienzpotenziale. 75 Prozent der insgesamt 18 Millionen Heizungsanlagen, die in deutschen Kellern arbeiten, entsprächen nicht mehr dem neuesten Stand der Technik. Den Modernisierungsstau aufzulösen sei, so Ganser und Pipke, der mit Abstand wirkungsvollste Hebel für den Klimaschutz.

"Die Zukunft der Energieversorgung ist dezentral", prophezeit Pipke. "Viele kleine, intelligent vernetzte Kraftwerke werden an die Stelle zentraler Großstrukturen mit ihren langen Wegen zwischen Produktion und Verbrauch treten. Wir sind stolz, in diesem Hennefer Heizungskeller einen ersten Schritt in diese Richtung zu gehen", sagte der Hennefer Bürgermeister.

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