Mehr Leben auf dem Dorf Dambroicher Bürger planen ein Dorfzentrum

Hennef · 22 Teilnehmer erarbeiten bei einem Workshop Ideen für die Zukunft des Ortes. Auch Bürger in den Hennefer Ortsteilen Söven und Rott sollen von einem multifunktionalen Nahversorgungszentrum profitieren.

Immer mehr Dorfbewohner machen sich Gedanken darüber, wie sie in Zukunft in ihrem Ort leben möchten. So auch die Bürger von Dambroich, die sich auf Einladung des Projektes „Mitten im Leben“ des Vereins Verein zur Förderung der Gesundheit im Rhein-Sieg-Kreis (kivi) sowie der Fachfirma Dorv (Dienstleistungen und Ortsnahe Rundum Versorgung) am Samstag zu einem sechsstündigen Workshop im Bürgertreff Dambroich einfanden, um nach den Fachvorträgen der Dorv-Referenten Heinz Frey und Christian Klems gemeinsam Ideen für ein multifunktionales Dorfzentrum zu erarbeiten.

„Wir bauen und finanzieren nicht, sondern geben nur den Anstoß. Die Bürger müssen dann selbst tätig werden“, sagte Anette Weber, Projektreferentin von „Mitten im Leben“. Neben Dambroich soll auch für die Orte Schönenberg in Ruppichteroth und Leuscheid in Windeck ein multifunktionales Nahversorgungskonzept erarbeitet werden.

Ziel ist es, in den drei Orten ein Dorfzentrum zu schaffen, dass weit über die einfache Lebensmittelversorgung der Menschen hinausgehen soll. „Neben den Lebensmitteln gehören Dienstleistungen aber auch Kommunikation, Soziales und Medizin sowie ein Kulturangebot zu den Faktoren eines solchen Dorfzentrums“, sagte der stellvertretende kivi-Vorsitzende Wilfried Müller.

Auch aus den Nachbarorten

22 Teilnehmer, die nicht nur aus Dambroich, sondern auch aus den Nachbarorten Söven und Rott gekommen waren, ließen am Samstag in verschiedenen Arbeitsgruppen ihren Gedanken freien Lauf und entwickelten zahlreiche Ideen, wie ein solches Zentrum in Dambroich ausschauen könnte. „Ein Café als Dorfmittelpunkt wäre schön“, sagte Angelika de Buhr-Boelseins. „Es sollte ein generationsübergreifender Treffpunkt für Jung und Alt sein, mit einem Angebot, das von der Krabbelgruppe über das Internetcafé bis hin zum Tanztee für Senioren reicht.“ Auch eine Nachbarschaftshilfe sei ein wichtiger Aspekt.

Während viele Dambroicher für die medizinische Versorgung ins benachbarte Birlinghoven fahren, können die Bürger des Dorfes ihre Einkäufe seit Jahrzehnten zu Fuß erledigen. Garant dafür ist ein Edeka-Supermarkt an der Pleistalstraße, den es bereits seit 1973 gibt und der von Käthe Thomas betrieben wird. „Meine Schwiegermutter wird 70 und möchte Ende nächsten Jahres in den Ruhestand gehen“, sagte Oliver Stroß, der ebenfalls im Supermarkt mit anpackt. Die Räume wären dann ideal für das neu zu schaffende, multifunktionale Dorfzentrum, in dem es dann natürlich auch Lebensmittel gibt. „Backwaren stehen auf jeden Fall ganz oben auf der Wunschliste der Dambroicher“, sagte Stroß, der ebenfalls an dem Workshop teilnahm.

Gute Grundlage

Dass die Räume des bisherigen Supermarktes für ein multifunktionales Dorfzentrum genutzt werden könnten, ist laut Wilfried Müller natürlich eine gute Grundlage. „Wie und von wem solch ein Zentrum betrieben wird, und ob es Umbaumaßnahmen gibt, sind Fragen, die aber noch geklärt werden müssen.“ Der Workshop sei nun Grundlage für eine Befragung der Bürger. „Die Teilnehmer werden von Tür zu Tür gehen und die Idee eines solchen Dorfzentrums in die Häuser tragen“, sagte Müller.

Die Ergebnisse sollen im Februar 2018 vorliegen und werden während eines erneuten Treffens des Workshops ausgewertet, um dann mit der Umsetzung beginnen zu können.

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