Friedrich Merz in Hennef „Das Land steht vor großen Herausforderungen“

Hennef · Er äußerte sich zu vielen Themen: Unter anderem rief Friedrich Merz die CDU und CSU beim Stadiongespräch in Hennef zu einem geschlossenen Wahlkampf auf.

 Friedrich Merz war zu Gast in der Sportarena des FC Hennef 05 und sprach vor rund 200 Christdemokraten.

Friedrich Merz war zu Gast in der Sportarena des FC Hennef 05 und sprach vor rund 200 Christdemokraten.

Foto: Ingo Eisner

„Sie haben ja sogar einen Merz im Stadtrat sitzen“, sagte Friedrich Merz, als er am Dienstagabend Gast des zweiten Stadiongesprächs der Hennefer CDU in der kleinen Sportarena des FC Hennef 05 war. „Ich bin regelmäßig in Hennef, weil hier auch ein Teil meiner Familie lebt“, fügte der ehemalige Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hinzu, nachdem er seinen Neffen, CDU-Ratsmitglied Ulrich Merz, herzlich begrüßt hatte. Bereits im vergangenen Jahr hatte Friedrich Merz sein Kommen zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Hennefer CDU zugesagt, die coronabedingt nicht stattfinden konnte. Das holte Merz nun nach.

Rund 200 Christdemokraten, darunter die Landtagsabgeordneten Björn Franken und Oliver Krauß sowie die Bundestagsabgeordnete und-kandidatin Elisabeth Winkelmeier-Becker waren der Einladung der Hennefer CDU gefolgt und erlebten einen Friedrich Merz, der nicht nur einen kompletten Diskurs durch die innen- und weltpolitisch komplizierte Lage lieferte, sondern die CDU und CSU aufrief, mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl gemeinsam zu kämpfen. „Unklarheit erzeugt beim Wähler Unsicherheit. Wir müssen jetzt endlich klar machen, wofür wir stehen und in der gesamten Breite der Themen präsent sein", sagte Merz. Die Unzufriedenheit der CSU über die Personalentscheidung beim Thema Kanzlerkandidatur schade dabei der Gemeinsamkeit.

Nachdem Hennefs CDU-Chef Thomas Wallau sowie der ehemalige Regierungspräsident Hans Peter Lindlar mit Merz ins Stadion kamen, war Begeisterung bei den Christdemokraten zu spüren. Mit Blick auf den CDU-Bundeskanzlerkandidaten Armin Laschet sagte Merz: „Die Menschen können Armin Laschet dieses Land anvertrauen. Mit dieser Überzeugung bin ich im Wahlkampf unterwegs“, sagte Merz, der sich für ein Bundestagsmandat bewirbt. „Ich kandidiere allerdings nicht aus persönlicher Eitelkeit, sondern mache das, damit für die jüngere Generation die Weichen gestellt werden. Das ist mir wichtig.“

Das Land stehe laut Merz vor großen Herausforderungen. „Ich rate uns dringend, nicht zu bestreiten, dass wir ein wirkliches Problem haben“, sagte Merz mit Blick auf den Klimawandel, hält allerdings nichts von einer einseitigen Festlegung auf Elektromobilität. Deutschland stünde vor einem großen wirtschaftlichen Transformationsprozess. „Wir brauchen dabei die gesamte Bandbreite an Antriebsmöglichkeiten. Das sollte die Stunde der Ingenieure und nicht der Ideologen sein“, sagte Merz. „Das alles schaffen wir aber nur, wenn wir die Menschen mitnehmen. Wir müssen endlich mal aufhören, auszusteigen, sondern die Ärmel hochkrempeln und anfangen, in die Dinge einzusteigen und neue Technologien ermöglichen.“ Mit Blick auf die weltpolitische Lage prophezeite Merz Deutschland auch in den kommenden Jahren Probleme mit islamistischem Terrorismus. „Die USA werden nicht mehr die Rolle des Weltpolizisten spielen, es sei denn, es liegt in ihrem Interesse. Europa muss künftig eine stärkere Rolle spielen“, sagte Merz.

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