Neuer Verein in Hennef Dasdigidings öffnet Kindern die digitale Welt

Hennef · Ehrenamtler vermitteln Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien. Während des Lockdowns gibt es virtuelle Treffen.

     TV-Set-Designer und Vereinsgründer Caspar Armster mit reichlich Equipment bei einer Videokonferenz.

TV-Set-Designer und Vereinsgründer Caspar Armster mit reichlich Equipment bei einer Videokonferenz.

Foto: Dasdigidings

Deutschland befindet sich erneut in einem Lockdown. Kontakte zwischen Menschen sollen in der Corona-Pandemie auf ein Minimum beschränkt werden. Gerade in dieser Zeit ist der Umgang mit digitalen Medien wichtiger denn je, ob im Homeoffice oder beim Homeschooling. Besonders Eltern stehen vor dem Problem, dass in den Schulen die digitale Bildung für ihre Kinder oftmals zu kurz kommt. Der neu gegründete Hennefer Verein „dasdigidings“ hat sich gemeinsam mit den Media.labs der Stiftung Lesen sowie weiteren Kooperationspartnern wie der Stadt Hennef und dem Kinderschutzbund des Themas angenommen.

Ziel der Media.labs, die von „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ des Bundes gefördert werden, ist es, Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren digitale Möglichkeiten zu eröffnen und ihnen den verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien beizubringen. Der Verein „dasdigidings“ dient dazu, unter einem Dach die fachliche Kompetenz und das Know-How von ehrenamtlichen Mitstreitern für verschiedene digitale Projekte zu bündeln.

„Die Idee zu einem solchen Verein habe ich schon sehr lange gehabt“, sagte der TV-Set-Designer Caspar Armster, der mit seiner Ehefrau, der Kinderbuchillustratorin, Mediengestalterin und Literaturpädagogin Anna Karina Birkenstock, sowie dem Diplom-Informatiker Daniel Marcinkowski den Vorstand des im November gegründeten Vereins bildet.

„Bisher gehören sieben weitere Ehrenamtler zum Team. Die Eintragung als gemeinnütziger Verein steht aber noch aus“, sagte Armster, der als IT-Consultant Institutionen beim Thema Digitalisierung berät und als Designer für etliche Fernseh-Bühnenbilder verantwortlich zeichnet. Die Unterstützung der Media.labs ist für den Verein ein wichtiges Anliegen.

Spiele programmieren, Roboter bauen oder Videos drehen – die Kinder und Jugendlichen können per Mausklick und unter Anleitung der Vereinsmitglieder die Vielfalt der digitalen Möglichkeiten entdecken. „Dazu stehen aber auch Bücher, Spiele und andere Medien zur Verfügung“, sagte Birkenstock. Das Angebot der Media.labs findet seit dem Sommer im städtischen Kinder- und Jugendhaus statt, welches einen niederschwelligen Zugang zum Angebot sicherstellt und jugendgerechte Räume bietet.

 Die Hennefer Kinderbuchillustratorin Anna Karina Birkenstock ist im Verein für die Literaturpädagogik zuständig.

Die Hennefer Kinderbuchillustratorin Anna Karina Birkenstock ist im Verein für die Literaturpädagogik zuständig.

Foto: Ingo Eisner

Seit November sind die Ehrenamtler sowie bislang zehn Jungen und zwei Mädchen allerdings coronabedingt in den digitalen Raum umgezogen und treffen sich wöchentlich jeweils freitags von 17 bis 18.30 Uhr online. „Die Stiftung Lesen unterstützt mit Sachmitteln das Projekt und auch die Stadt Hennef hat fünf Notebooks für das Kinder- und Jugendhaus zur Verfügung gestellt, die von Kindern, die über keinen Computer verfügen, leihweise derzeit auch zu Hause genutzt werden können“, sagte Armster. Zugang zu den virtuellen Räumen erhalten die Kinder und Jugendlichen per Passwort.

Während Caspar Armster derzeit ein Video vorbereitet, in dem er den Kindern seine Arbeit als TV-Setdesigner präsentieren möchte, kümmert sich Birkenstock um literaturpädagogische Themen und entwickelte beispielsweise ein Quiz über Science-Fiction-Bücher, das die Kinder und Jugendlichen begeistert.

Die ehrenamtlichen Mitglieder von „dasdigidings“ unterstützen aber nicht nur die digitale Jugendarbeit, sondern auch Vereine und Initiativen mit technischem Wissen. „Die Media.labs sind ein Projekt von vielen“, sagte Armster. „So entwickelten wir beispielsweise CO2-Sensoren, von denen bereits welche an der Hanftalschule installiert wurden. Künftig wollen wir noch stärker mit der Stadt und mit Schulen zusammenarbeiten. Der Bedarf beim Thema Digitalisierung ist einfach da.“ Der Verein benötigt allerdings noch Unterstützung.

Wer sich selbst engagieren möchte, findet hier mehr Informationen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Zentrales Versagen
Kommentar zum Umgang mit Lehrern und Schülern in der Krise Zentrales Versagen
Aus dem Ressort