Podiumsdiskussion in Hennef De Maizière: "Das Ehrenamt soll vor allem Freude machen"

HENNEF · Bundesinnenminister Thomas de Maizière nimmt in Hennef an einer Podiumsdiskussion rund um das Thema Sport und Ehrenamt teil

 Goldenes Buch: Thomas de Maizière (M.) verewigt sich unter den Blicken von Klaus Pipke (l.) und Sebastian Schuster in Hennef.

Goldenes Buch: Thomas de Maizière (M.) verewigt sich unter den Blicken von Klaus Pipke (l.) und Sebastian Schuster in Hennef.

Foto: Ingo Eisner

Preußisch pünktlich, sogar überpünktlich war Bundesinnenminister Thomas de Maizière, als er am Mittwoch nach Hennef kam. Auf Einladung des Kreissportbundes nahm de Maizière in der Meys Fabrik an einer Podiumsdiskussion rund um das Thema Sport und Ehrenamt teil. Bevor er sich aber diesem durchaus wichtigen Thema widmete, trug sich der Bundesinnenminister zur Freude von Bürgermeister Klaus Pipke erst einmal in das Goldene Buch der Stadt Hennef ein.

Zusammen mit Sebastian Schuster, Präsident des Kreissportbundes, Michael Scharf, Vorsitzender des Bonner Stadtsportbundes, Alfred Vianden, Präsident des Fußballverbandes Mittelrhein und Reiner Land, Leiter des Kreissport- und Kulturamtes diskutierte de Maizière über das Ehrenamt und den Sport und kam zu dem Schluss: "Das Ehrenamt soll vor allem Freude machen. Ehrenamt darf keine Last sein, und das Jammern darüber bringt rein gar nichts. Mich hat ja auch niemand gezwungen, Politiker zu werden", sagte de Maizière. An Hennef habe er gute Erinnerungen, weil ja hier immer die Nationalmannschaft trainiert habe. Der bekennende Borussia-Dortmund-Fan brach eine Lanze für die Sportstadt.

"Hennef mit seinen zahlreichen Vereinen hat einen guten Ruf", sagte de Maizière. Der Sport habe laut dem Minister mit mehr als zehn Prozent bundesweit den größten Anteil an Ehrenamtlern. "Noch vor der Feuerwehr und den Rettungsdiensten", sagte de Maizìere. "Wir können in Deutschland wirklich stolz darauf sein, dass es so viele Ehrenamtler gibt", sagte Michael Scharf. "Bezahlen könnten wir diese Leistungen in keinem Fall".

Überhaupt seien Vereine laut Scharf Schulen der Demokratie. "Junge Menschen lernen hier bereits früh, sich an Spielregeln zu gewöhnen", sagte Scharf. Dass der Sport nach wie vor ein wichtiger Magnet im Kreis ist, bestätigte Sebastian Schuster. "Insgesamt 600 Vereine gehören dem Kreissportbund an, 160.000 Bürger des Kreisgebietes sind Mitglieder in Sportvereinen", so Schuster.

Und besonders dort würde ja auch das Ehrenamt gepflegt, seien es nun Schiedsrichter oder Übungsleiter. Alfred Vianden stimmte de Maizière zu, dass ein bittere Einstellung zum Ehrenamt niemandem hilft und gar nichts bringt. "Es ist wichtig, positiv über das Ehrenamt zu sprechen", sagte Vianden. Viele Ehrenamtler seien auch hoch motiviert, müssten sich allerdings laut Vianden oftmals mit den Mühlen der Bürokratie auseinandersetzen.

Der Präsident des Fußballverbandes Mittelrhein mahnte auch an, dass Städte nicht beim Sport sparen sollten. "Sonst gehen der Sport und das Ehrenamt kaputt", sagte Vianden. Für Thomas de Maizière war bei der Diskussion eine Sache klar: "Entweder Ehrenamt, oder kein Ehrenamt. Wenn das Ehrenamt vom Bund oder vom Land abhängig ist, dann gute Nacht", sagte der Bundesinnenminister. "Wir haben genug damit zu tun, dem Ehrenamt keine Knüppel in den Weg zu schmeißen", fügte de Maizière hinzu.

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