Streit in Hennef Demo auf dem Horstmannsteg

Hennef · 150 Bürger aus Allner setzen sich für den Neubau der wichtigen Wegeverbindung in die Hennefer City ein. Der BUND hat gegen die Pläne Klage eingereicht. Deshalb droht im Sommer die Sperrung des maroden alten Stegs über die Sieg.

 Demo auf dem Steg: Allner Bürger protestieren mit Bannern gegen die drohende Sperrung.

Demo auf dem Steg: Allner Bürger protestieren mit Bannern gegen die drohende Sperrung.

Foto: Ingo Eisner

Mit Liedtexten über den Horstmannsteg auf den Lippen und Transparenten in den Händen zogen gestern Nachmittag rund 150 Bürger aus Allner über die wichtige Wegeverbindung ins Hennefer Zentrum, um auf die Problematik einer möglichen Sperrung aufmerksam zu machen. Wie berichtet, will die Stadt den maroden Horstmannsteg erneuern. Der BUND hat gegen den Neubau allerdings aus Naturschutzgründen beim Verwaltungsgericht Klage eingereicht. Die Stadt befürchtet, dass der Steg wegen seiner Mängel im Sommer gesperrt werden muss. Dass sei nach Meinung der Demonstranten eine Katastrophe, da die Bürger aus Allner, vor allem aber die Schulkinder dann lange Zeit die Allner-Brücke benutzen müssten, die nur über einen 1,10 Meter breiten Gehweg verfügt.

Mit Sprüchen wie „Horstmannsteg – wir wollen ihn behalten, oder wollt ihr Hennef spalten“ und „Keine BUND-Anti-Bürger Politik“ war die Bürger-Demo, die auch vom Heimat- und Verschönerungsverein (HVV) Allner begleitet wurde, über den Steg Richtung Zentrum gezogen, um auf dem Marktplatz Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die am Nachmittag dort zu Gast war, auf die Problematik aufmerksam zu machen. Sie nahm dann aber, nachdem sie mit reichlich Verspätung nach Hennef gekommen war, aus den Händen von Reinhard Lindner, Vorsitzender des HVV-Allner, eine Fotocollage entgegen, die zeigt, wie schwierig es ist, als Fußgänger oder Radler die Allner-Brücke als Alternative zum Horstmannsteg zu passieren.

„Die Allner-Brücke wird täglich von 15.000 Fahrzeugen, darunter 1000 Laster, passiert. Sie ist als Alternative bei einer Gehwegbreite von 1,10 Meter unzumutbar“, sagte Peter Martius, stellvertretender Vorsitzender des HVV Allner. „Wir sind nicht gegen den Naturschutz, aber man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen“, sagte Corinna Josten, die sich ebenfalls an der Demo beteiligte. Laut Josten handele der BUND beim Thema Horstmannsteg kurzsichtig und spalte die Gesellschaft. „Uns ist schon am Naturschutz gelegen. Aber wenn der Horstmannsteg gesperrt und nicht neu gebaut wird, werden alle wieder aufs Auto umsteigen, die vorher zu Fuß oder mit dem Rad bequem und im Sinne des Naturschutzes den Bahnhof erreichen konnten“, sagte Josten.

Die Bürger und Vereine werden sich auch weiterhin für den Steg einsetzen. Für Mittwoch, 19. April, lädt der HVV Allner ab 17.30 Uhr zu einer Infoveranstaltung auf den Stadtsoldatenplatz ein.

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