Offene Ganztagsschule in Hennef Die Plätze werden knapp
HENNEF · Die Kapazitäten an den Hennefer Grundschulen sind teilweise schon erschöpft. Alleine an der Gartenstraße werden 175 Kinder über Mittag betreut. Die Quote in der ganzen Stadt liegt schon bei 50 Prozent.
Die offene Ganztagsversorgung von Schülern bereitet in Hennef räumliche Probleme. 917 Schulkinder werden momentan an sieben Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS) in Hennef betreut, aber nur an der Sövener Kastanienschule gibt es noch 14 freie Plätze. Laut Schulamt besteht derzeit an den Gemeinschaftsgrundschulen Gartenstraße, sowie an der Regenbogenschule Happerschoß und der GGS Siegtal ein großer Anmeldeüberhang.
„Um eine noch differenziertere Rangfolge in der Aufnahme erstellen zu können, wurden die Eltern um Arbeitszeitbescheinigungen gebeten“, teilte die Hennefer Schulamtsleiterin Eleonore Joerdell mit. Mit dem Thema befasst sich am Mittwoch ab 17 Uhr der Schulausschuss.
Kontinuierlich hat die Stadt laut Joerdell dem stetig steigenden Bedarf an OGS-Plätzen mit An- und Umbauten an den Schulen Rechnung getragen und bereits jetzt eine 50-prozentige Versorgungsquote für Hennef erreicht. Die war eigentlich erst für 2023 anvisiert.
Der Bevölkerungszuwachs, auch aufgrund der Flüchtlinge, sorge allerdings dafür, dass die räumlichen Kapazitäten jetzt erreicht sind. Für das derzeit laufende Schuljahr 2016/2017 stehen laut Joerdell an der Grundschule Gartenstraße derzeit zehn Kinder auf der Warteliste. Die Anmeldesituation für das kommende Schuljahr 2017/18 weist eine Warteliste von insgesamt 67 Schülern aus, davon allein 29 Schüler an der Regenbogenschule Happerschoß, 26 an der OGS Gartenstraße und zehn an der OGS Siegtal.
Mit der Schul- und OGS-Leitung der Regenbogenschule Happerschoß einigte sich die Stadt auf eine OGS-Erweiterung auf 140 Plätze, die mittels einer multifunktionalen Nutzung von Räumen sowie einer Umstellung auf ein Schichtsystem beim Mittagessen erreicht werden soll. Zusätzliches Personal und Ausstattung sind bereits zugesichert worden.
Karen Scholz, Konrektorin an der Regenbogenschule, bestätigte, dass seit der Einführung der OGS in Happerschoß im Jahre 2003 ein stetiger Anstieg zu verzeichnen sei. „Begonnen hat alles mit 60 OGS-Schülern, derzeit betreuen wir 116 Kinder“, sagte Scholz. Mit der geplanten Erweiterung sei allerdings die Kapazitätsgrenze erreicht.
An der Gemeinschaftsgrundschule Siegtal ist mit 100 betreuten Kindern ebenfalls die Höchstgrenze erreicht. „Wir haben für das kommende Jahr erstmalig eine Warteliste“, sagte Nadja Allam, Leiterin der GGS Siegtal. „Als die Schule 2007 eröffnet wurde, haben wir mit einer Gruppe von 25 OGS-Schülern begonnen. Seitdem hat sich die Anzahl vervierfacht“, so Allam. Teilweise würden Räume doppelt- oder dreifach genutzt.
„Zusammen mit der OGS-Leitung haben wir wirklich gute Ideen entwickelt, aber die Kapazitätsgrenze ist nun erreicht“, sagte Allam. Bei der Planung habe man, so der Vorsitzende der Schulpflegschaft, Björn Eggert, den Bedarf unterschätzt. „Angesichts der bestehenden Warteliste für die OGS-Betreuung für das nächste Schuljahr kann man die Situation sicherlich nicht als optimal ansehen. Im Großen und Ganzen ist aber in den letzten Jahren so viel für die Erweiterung des Angebotes geschehen, dass es unfair wäre, unzufrieden zu sein“, räumte Eggert allerdings ein.
An der Grundschule Gartenstraße wurde erst im vergangenen Jahr eine siebte Gruppe eingerichtet. Dies konnte laut Schulamt erst durch ein neues Raumkonzept in Verbindung mit diversen Umbaumaßnahmen erreicht werden. „An diesem Standort ist mit 175 betreuten Kindern jedoch die Höchstgrenze des Machbaren erreicht“, sagte Joerdell.
Das bestätigte auch Anke Hennig, Leiterin der Grundschule Gartenstraße. „Wir haben durch Umbaumaßnahmen erreicht, dass 175 Kinder in sieben Gruppen in der Offenen Ganztagsschule betreut werden können“, sagte Hennig. Sie weiß aber auch um die Warteliste für ihre Schule. „Wir haben bereits intern über die Einführung einer achten Gruppe diskutiert. Allerdings müsste dafür ein wirklich wasserdichtes Konzept erarbeitet werden, damit die pädagogische Betreuung weiterhin auf einem hohen Niveau bleibt“, sagte Hennig.