Interview mit Hennefer Dorfbeauftragten "Die Probleme sind vielfältig"

Hennef · Seit etwa zwei Jahren ist Ursula Muranko Dorfbeauftragte der Stadt Hennef. Die diplomierte Verwaltungswirtin, die nach ihrer Ausbildung viele Jahre lang Verwaltungsleiterin an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln-Weiden war und seit 1987 in verschiedenen Ämtern der Stadt Hennef arbeitete, übernahm Anfang 2014 das Amt der Dorfkoordinatorin. Mit ihr sprach Ingo Eisner.

 Ursula Muranko.

Ursula Muranko.

Foto: Ingo Eisner

Frau Muranko, was gehört eigentlich zu den Aufgaben einer Dorfkoordinatorin?
Ursula Muranko: Ich bin im Prinzip das Verbindungsglied zwischen der Stadt und den Dörfern, insbesondere den Heimatvereinen sowie dem Dachverband der Hennefer Heimatvereine. Die Einführung dieses Amtes ist Teil des Hennefer Leitbildprozesses und ist insofern wichtig, weil Hennef nun mal die Stadt der 100 Dörfer ist und wir die Entwicklung dieser Dörfer im Blick haben müssen.

Kennen Sie denn bereits alle Hennefer Dörfer?
Muranko: Ich würde sagen, dass ich mehr als 70 Prozent bereits kenne.

Wie haben Sie Kontakt zu den einzelnen Dörfern aufgenommen?
Muranko: Ich habe einen Fragebogen an sämtliche Dörfer, respektive an deren Heimatvereine geschickt, um zunächst einmal zu erfahren, wo der Schuh drückt. Bisher hat es einen Rücklauf mit Antworten von 60 bis 70 Prozent gegeben, womit ich sehr zufrieden bin.

Wo drückt denn der Schuh in den Dörfern?
Muranko: Die Themen sind vielfältig. Das reicht von der Mobilität und fehlenden Busverbindungen bis hin zu fehlenden Einkaufsmöglichkeiten oder Versammlungsräumen, die immer weniger vorhanden sind, weil immer mehr Kneipen in den Dörfern schließen. Natürlich sind auch vorhandene Leerstände ein Thema, mit dem wir uns derzeit intensiv beschäftigen und an Lösungen arbeiten.

Was sind die nächsten Projekte?
Muranko: Hennef-Dambroich beteiligt sich ab diesem Monat an der Aktion „Mitten im Leben“, die der Verein Kivi und die Freiwilligenagentur der Diakonie für den Rhein-Sieg-Kreis ins Leben gerufen haben. Ziel dabei ist es, mit Menschen ab 65 Ideen zu entwickeln, um ihnen ein selbstständiges Leben auch in ländlichen Regionen zu ermöglichen.

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