Uckerath "Die Umgehung ist ein Muss"

Hennef · Unerträglich und eine große Belastung für die Bürger ist das Verkehrsaufkommen auf der B8 in Uckerath seit Jahrzehnten. Täglich rollt eine Blechlawine, bestehend aus 20.000 Fahrzeugen durch die Hennefer Ortschaft Richtung Rheinland-Pfalz.

Vor allem Laster nutzen die Bundesstraße und verstopfen sie regelmäßig. Seit erste Pläne für eine Ortsumgehung im September 2011 gestoppt wurden, nachdem die Landesregierung diese Maßnahme in der NRW-Priorisierungsliste als nachrangig zu planen eingestuft hatte, ist der Frust ziemlich groß.

Am Freitag trafen sich partei- und länderübergreifend Landräte sowie Landtags- und Bundestagsabgeordnete in Uckerath an der B8, um sich gemeinsam für die Ortsumgehung stark zu machen.

Neben Bürgermeister Klaus Pipke, Landrat Frithjof Kühn und seinem Amtskollegen Michael Lieber, Landrat des Kreises Altenkirchen, waren die Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel und Elisabeth Winkelmeier-Becker (beide CDU), sowie die Landtagsabgeordneten aus Rheinland-Pfalz, namentlich Thorsten Wehner (SPD), Peter Enders (CDU) und Michael Wäschenbach (CDU) sowie der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Dirk Schlömer (SPD) nach Uckerath gekommen, um ein wichtiges Signal zu setzen.

Gemeinsam wollen sie sich dafür einsetzen, dass die Ortsumgehung als vordringliche Maßnahme Teil des Bundesverkehrswegeplans bleibt. Für Pipke gibt es zur Ortsumgehung keine Alternative. Sie würde nicht nur das Verkehrsaufkommen quasi halbieren, sondern auch die Zukunftsfähigkeit Uckeraths als Ort zum Wohnen, Einkaufen und Arbeiten verbessern.

Hinzu kommen die Pläne, die B8 von rheinland-pfälzischer Seite aus auszubauen. "Allein diese Pläne erhöhen den Handlungsdruck auf nordrhein-westfälischer Seite", sagte Kühn, während die Laster an ihm vorbei donnerten. "Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur kennt keine Grenzen.

Darum sind jetzt alle politischen Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene gefordert, diese Umgehung erneut in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2015 aufzunehmen und die zügige Realisierung in Angriff zu nehmen." Für Kühn, aber auch für Michael Lieber ist es nicht nur eine Ortsumgehung, sondern die Verbindung zweier Regionen.

Auch strukturschwächere Kommunen wie Eitorf und Windeck würden davon profitieren. Ein einseitiger Ausbau auf rheinland-pfälzischer Seite sei das falsche Signal, weil dem Nadelöhr Uckerath dann das absolute Verkehrschaos drohe. "Hier ist höchster Handlungsbedarf.

Seit Jahren bemühen sich beide Kreise gemeinsam bei ihren jeweiligen Landesregierungen um den Ausbau, aber nichts tut sich", sagte Lieber. Die anwesenden Bundestags- und Landtagsabgeordneten waren sich einig, dass sie sich für die Umsetzung stark machen wollen.

Der rheinland-pfälzische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel goss allerdings Wasser in den Wein, als er "fertige Pläne" in der Schublade forderte, bevor Geld vom Bund fließen könne. Dirk Schlömer sagte, dass zunächst die Finanzierung gesichert sein müsse, denn auch das Planen koste Geld.

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