Kunstakademie in Hennef Diplomanden zeigen Mode, Manhwas und mystische Träume

Hennef · Diplomanden der Rhein-Sieg-Kunstakademie in Hennef präsentieren ihre Abschlussarbeiten. Absolventen überzeugen dabei mit einer Bandbreite der Ideen.

 Im Spiegel mit einem Selbstbildnis mit Mond: Laura Mareen Seiwert und ihr Refugium der Träume.

Im Spiegel mit einem Selbstbildnis mit Mond: Laura Mareen Seiwert und ihr Refugium der Träume.

Foto: Ingo Eisner

Der Umriss eines Menschen inmitten einer nebeligen Landschaftsaufnahme, die in Kaldauen entstand, wirkt etwas unwirklich, wie aus einer mystischen Traumwelt. Das ist natürlich Absicht, denn um Träume geht es ja schließlich in der Abschlussarbeit von Laura Mareen Seiwert. Die 24-jährige Siegburgerin gehört zu den zehn Absolventen der Rhein-Sieg-Kunstakademie, die seit Freitag ihre Diplomarbeiten präsentieren. Wieder einmal überzeugte die Bandbreite der Ideen, die von fantasievoll gestalteten Traumbüchern über Kosmetikartikel aus Eselsmilch bis hin zur Entwicklung einer Vermarktungsstrategie für Handtaschen aus dem nachhaltigen Rohstoff Kork reichten.

„Träume sind etwas Besonderes. Sie bereichern unseren Tag um mehre Stunden und unser Leben um ganze Welten“, sagte Laura Mareen Seiwert. Die Siegburgerin entwickelte ein Konzept für einen Verlag namens „Mond“, der mit seinen Büchern ein Refugium für mystische Traumwelten erschaffen soll. „Die Fotos für die Bücher habe ich alle selbst geschossen. Sie dienten dann als Vorlage, um die Geschichten darum herum zu schreiben“, sagte Seiwert. Ins Auge fällt an ihrem Stand ein Selbstbildnis, dass die Diplomandin mit einem Mond in den Händen zeigt. „Der Mond steht für die Traumwelten“, sagte Seiwert.

Ausgedachtes Modelabel überzeugte

Um Mode drehte sich alles bei Julia Schüller. Die 24-jährige Königswinterin, die bereits neben ihrem Studium in einer Grafik-Design-Agentur tätig war, entwickelte mit „Sechsminuseins“ ein fiktives Modelabel, das sich auf individuelle weibliche Figurtypen spezialisiert. „Die Zielgruppe sind modebegeisterte Frauen im Alter von 18 bis 39 Jahren“, sagte Schüller. „Das Label möchte Frauen helfen, ihren jeweiligen Figurtypus auf positive Art zu erkennen. Sie sollen hier Kleidung finden, die vorteilhaft aber auch bequem ist“. Hierzu dienen fünf stilisierte Körperformen (sechsminuseins=fünf), die mit den Buchstaben „H“, „A“, „X“, „V“ und „O“ gekennzeichnet sind. „H“ bedeutet wenige Kurven, „A“ steht für schmale Taille und betonte Hüfte, „X“ für ein ausgewogenes Verhältnis von Schultern und Hüfte, „V“ für breite Schultern und „O“ für mehr Oberweite. Die Kleider an ihrem Stand hat Schüller alle selbst genäht. Ihr beruflicher Wunsch ist es,l Modedesignerin zu werden.

Die in der Nähe von Seoul geborene und in Hennef lebende Rey Min präsentierte mit ihren Manhwas einen traditionellen koreanischen Comic, der mit seinen Illustrationen die märchenhafte und berührende Geschichte von Prinzessin Mica erzählt.

Die Diplomarbeiten sind am Samstag, 11. Mai, beim Tag der offenen Tür und am Montag,13. Mai, von 10 bis 16 Uhr sowie am Dienstag,14. Mai, von 13 bis 16 Uhr in der Aula der Rhein-Sieg-Kunstakademie an der Wehrstraße zu sehen. Am Dienstag bekommen die Absolventen in der Meys Fabrik ihre Diplome.

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