Zehntausende Besucher Dirty Deeds rocken das Stadtfest in Hennef

Hennef · Eine fast 900 Meter lange Party- und Ausstellungsmeile locken an diesem Wochenende Zehntausende nach Hennef. Die Besucher zieht nicht nur eine Einkaufsnacht und ein verkaufsoffener Sonntag, sondern auch ein tolles Bühnenprogramm

Sein besonderer Dank ging an die Anwohner. Bürgermeister Klaus Pipke lobte das Verständnis, das die Bürger für zwei Tage Stadtfest und Kirmes aufbrachten. Schließlich ist es durchaus etwas Besonders, wenn eine AC/DC-Tributeband bis halb ein Uhr nachts auf der Stadtbühne ohne Einschränkungen spielen kann. Darauf wies auch Sänger Alex Kaiser hin. „In Bonn hätten wir schon um 22 Uhr aufhören müssen zu spielen“, sagte der Musiker mit der coolen Stimme, und Hunderte Fans rockten auf der Frankfurter Straße bei „Highway to Hell“, „TNT“ oder „Hells Bells“.

Manche waren zu dieser Zeit offenbar schon im Alkoholnebel versunken, denn davon gab es reichlich auf der knapp 900 Meter langen Party- und Ausstellungsmeile, die sich zwischen den Bühnen am Warther Bahnübergang im Osten bis zur Stadtbühne an der Shell-Tankstelle im Westen hinzog. Dazwischen lockten auch Fahrgeschäfte – etwa am Rathaus die berühmt-berüchtigte Apollo 13, bei dem die Mitfahrer an langen Armen durch die Luft geschleudert werden. „Das sieht aus, als würden sie auf das Haus knallen“, sagte eine Besucherin mit Blick auf den nur scheinbar eng gesteckten Radius. Unweit davon schob sich das 35 Meter hohe Riesenrad über die Frankfurter Straße und bildete mit dem direkt daneben aufsteigenden Vollmond ein grandioses Bild.

Taschen aus Feuerwehrschläuchen

Diese Fahrgeschäfte waren die einzigen, die sich bis zur Frankfurter Straße erstreckten. Denn die eigentliche Kirmes mit den typischen Ständen und Attraktionen wie Autoscooter und Breakdancer erstreckte sich auf dem Marktplatz und dem Heiligenstädter Platz. Dort versammelten sich am Samstagabend eher die jüngeren Besucher. Auf der Hauptmeile reihte sich indes ein Essens- und Getränke-, ein Verkaufs- und Infostand an den anderen – 200 waren es an der Zahl. Neben den Imbiss- und Verkaufsständen beteiligten sich auch viele anliegende Geschäfte und Gastronomiebetriebe am Stadtfest, das neben einem langen Einkaufsabend am Samstag auch einen verkaufsoffenen Sonntag beinhaltete. Das Angebot reichte von Kaminöfen über Motorräder und Fahrräder bis hin zu Mode, Küchenutensilien, Fitnessgeräten, Schuhen, Accessoires, Kunsthandwerk, Lederwaren und Dekoartikeln aller Art. Besonderen Einfallsreichtum zeichnete den Stand Fire-Wear aus. Dort gab es Taschen, die aus Feuerwehrschläuchen genäht waren.

Ein Anziehungspunkt insbesondere am späten Samstagabend war der Volksbank-Partytower in der DLS-Arena auf dem Stadtsoldatenplatz. Dort war auch noch Party, lange nachdem alle Stände schon geschlossen hatten. Doch um Punkt ein Uhr war damit Schluss. „Wir dürfen leider nichts mehr ausschenken“, sagte der Mitarbeiter eines Getränkestands um zwei Minuten nach eins. Das stieß teilweise auf Unverständnis – war es doch eine der letzten angenehmen Spätsommernächte. Denn die Hennefer hatten viel Glück mit ihrem Großevent. Schon bei der Eröffnung durch den Bürgermeister am Samstag um 11 Uhr mit dem traditionellen Fassanstich vor der Hauptbühne unter musikalischer Begleitung des Musikvereins Allner hatte die Sonne geschienen.

Das Programm reichte danach von Gospel über Ballett, Blues und Phil Collins Coverband bis hin zu Dirty Deeds. Die letzten beiden hatte, ebenso wie die Queen-Coverband am Sonntag, die Stadt gesponsert. Auf der Bühne am anderen Ende der Frankfurter Straße war das Programm insgesamt etwas softer und beinhaltete die Rheinland-Fanfaren Bonn/Hersel, Groove, Soul, Disco und Pop, Rock 'n' Roll, Schlagermusik sowie zahlreiche Tanzvorführungen.

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