Haltestelle in Dammbroich Eltern halten Hennefer Haltestelle für unsicher

Hennef · Dambroicher Bürger halten die Bushaltestellen an der Hennefer Straße und der Pleistalstraße für gefährlich. Laut Anwohnern fehlen Beschilderungen und Belichtungen.

 Robert Hartmann mit seinen Söhnen Simson und Silas.

Robert Hartmann mit seinen Söhnen Simson und Silas.

Foto: Ingo Eisner

Kalt und dunkel ist es, als Silas (7) und Simson Hartmann (10) gemeinsam mit ihrem Vater Robert zur Bushaltestelle an der Hennefer Straße gehen. Beide Söhne besuchen die Kastanienschule in Söven und nutzen täglich den Bus. „Ich begleite sie, weil ich den Schulweg nicht wirklich für sicher halte“, sagte Robert Hartmann, der bereits im vergangenen Jahr unter dem Titel „Aktive Schulbushaltestelle Hennef-Dambroich“ eine Elterninitiative gegründet hat. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt die ehemalige Haltestelle „Auf den Hähnen“ verlegt und gegenüber der umgebauten Haltestelle „Hennefer Straße“ eingerichtet. Seitdem müssen die Fußgänger keine sechs Meter breite Straße mehr überqueren, sondern nur noch 4,5 Meter.

Auch Hartmann stimmt zu, dass es durch die Schaffung dieser Engstelle zu einer leichten Verbesserung gekommen sei, da die Fahrzeuge nun abbremsen und bei Gegenverkehr aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Aber gerade bei der gegenseitigen Rücksichtnahme würde es oftmals hapern. „Die Kommunikation zwischen den Autofahrern gestaltet sich sehr schwierig. Zudem fehlt es, wenn man von Rott herunter kommt, an einer frühzeitigen Beschilderung, um auf diese Engstelle rechtzeitig aufmerksam zu machen“, sagte Hartmann.

Kaum Licht an der Haltestelle "Pleistalstraße"

Während der Weg zur Haltestelle „Hennefer Straße“ wenigstens noch halbwegs ausgeleuchtet ist, dürfte für viele Schüler das Erreichen der Haltestellen zu den weiterführenden Schulen an der Pleistalstraße jeden Morgen eine Herausforderung sein. Kaum Licht und keinerlei Querungshilfe an der viel befahrenen L 143, auf der Tempo 100 gefahren werden darf. „Dort muss im Bereich der Haltestellen die Höchstgeschwindigkeit von 100 auf 50 gedrosselt werden. Zudem sollte unbedingt eine Querungshilfe, egal welcher Art, eingerichtet und für ausreichende Beleuchtung gesorgt werden“, sagte Hartmann.

Für Silas und Simson ist aber erst einmal die Situation an der Hennefer Straße wichtig. Morgens gilt es für beide, schon genau aufzupassen, wenn sie die K 40 kreuzen, um ihren Bus zu erreichen. „Hier fahren morgens bereits jede Menge Autos“, sagte Robert Hartmann. „Die Fahrzeuge quetschen sich hier irgendwie aneinander vorbei. Ich halte die Lösung mit der Engstelle eher für schlecht. Zudem fehlt hier definitiv ein Zebrastreifen“, sagte Torsten Lindenpütz, der ebenfalls seine Kinder täglich zu der Bushaltestelle „Hennefer Straße“ bringt. „Wir haben schon Angst um unsere Kinder“, sagte Lindenpütz.

RSVG sieht an den Haltestellen keine Probleme

Die Umstellung des Schulbusverkehrs auf den Linienbusverkehr seit Beginn des Schuljahres sieht Hartmann ebenfalls kritisch.“Tatsache ist doch, dass hier morgens nur Schulkinder die Busse nutzen, also sind es doch eigentlich weiterhin Schulbusse“, sagte Hartmann. Am liebsten wäre es dem Familienvater, wenn die Schulbuslinie seiner Söhne (Linie 516) so wie früher eine Schleife durch das Dorf fahren würde. „Nachdem oder bevor die Schulkinder an der ehemaligen Dorfhaltestelle aufgenommen wurden, kann die Haltestelle „Hennefer Straße“ immer noch angefahren werden. Das wäre kein großer Zeitverlust, dafür aber ein sicherer Schulweg“, sagte Hartmann.

Die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) sieht indes seit der Neueinrichtung der Haltestellen an der Hennefer Straße keinerlei Probleme. „Mir sind keine Schwierigkeiten bekannt“, sagte RSVG-Betriebsleiter Frank Wiedemann auf Anfrage. Diese Meinung teilt auch die Hennefer Stadtverwaltung. „Seit der Verengung funktioniert dort alles gut“, sagte Stadtsprecherin Mira Steffan. Die K 40 sei laut den Unfallaufzeichnungen der Kreispolizeibehörde „nicht auffällig“, eine besondere Gefährdung läge nicht vor. Laut der Hennefer Verwaltung ist die neue Situation natürlich für viele Dambroicher, die 40 Jahre lang eine andere Streckenführung der Buslinie kannten, „wahrscheinlich gewöhnungsbedürftig“. Probleme sieht die Stadt allerdings nicht. „Das Ordnungsamt fährt dort regelmäßig vorbei, auch nachts“, sagte Steffan. Zum Thema Queren der K 40 hatte Bürgermeister Klaus Pipke bereits in einem Schreiben vom Oktober 2018 an Robert Hartmann einen Lotsendienst vorgeschlagen. „Das sollte aber echt die letzte Lösung sein. Zudem wollen sich viele Eltern nicht dauerhaft durch einen solchen Dienst binden“, sagte Hartmann.

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