Großbrand eines Bauernhofs Experten vermuten keine Brandstiftung nach Feuer in Hennef

Hennef · Auf einer historischen Hofanlage im Hennef-Oberauel ist in der Nacht zu Mittwoch ein Feuer ausgebrochen. Ein Gebäude brannte komplett aus. Der Sachschaden wird auf 150.000 Euro beziffert.

Die Feuerwehr ist in der Nacht zu einem Großeinsatz auf einem Bauernhof in Hennef-Oberauel ausgerückt. Dort stand ein komplettes Fachwerkgebäude einer historischen Hofanlage in Brand, ein Wohnhaus und eine Scheune brannten komplett aus.

Wie Markus Henkel, Leiter der Hennefer Feuerwehr, mitteilte, war seine Wehr am frühen Mittwochmorgen um 2.35 Uhr alarmiert worden. Die Löschgruppen Blankenberg sowie die Löschzüge Uckerath und Hennef rückten aus. Alle verfügbaren Streifenwagen wurden zudem umgehend eingesetzt. Als Henkel bei der Anfahrt die Flammen sah, war jedoch schnell klar, dass "die Sache nicht mit den drei Einheiten allein geregelt werden kann", so der Feuerwehrmann. Daraufhin wurde Stadtalarm ausgelöst.

Schnell zeichnete sich ab, dass keine Menschen in Gefahr waren, da das Wohnhaus der ehemaligen Hofanlage leer stand. Die Hofanlage, die wie ein geschlossenes "O" angesiedelt ist und eine Fläche von 40 mal 50 Metern hat, sei bereits vor einigen Jahren ausgesiedelt worden.

Tiere aus Scheune gerettet

Diese Anordnung der Gebäude sowie die enge Bebauung in dem Ort stellte eine weitere Schwierigkeit für die Einsatzkräfte dar. Auch aus diesem Grund sei frühzeitig Vollalarm für die Feuerwehr ausgelöst worden, so der Leiter weiter.

Das Feuer hatte bei Eintreffen der Einsatzkräfte bereits auf die dazugehörige Scheune übergegriffen. In den Stallungen befanden sich einige Jungtiere, die von der Feuerwehr und dem Eigentümer gerettet wurden.

Großbrand in Hennef
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Eine Stromleitung behinderte und gefährdete kurzzeitig die Löscharbeiten. Die Gefahr eines Stromschlags bestand,worauf der Energiekonzern RWE den Strom abschaltete und die Leitung gekappt wurde. Das Technische Hilfswerk unterstütze die Feuerwehr, weil das Gebäude einsturzgefährdet war.

Blitze und jede Menge Funkenflug

"Ich sah durch die Fenster alles in einem Orange und hab mich gewundert", erzählt Augenzeugin Nadine Anders dem GA. Als sie die Haustür öffnete, sah sie die lichterloh brennende Scheune. Nachdem sie und ihr Freund die Feuerwehr gerufen hatten, sei sie zu ihren Nachbarn gegangen, um sie ebenfalls zu warnen und ihnen zu sagen, die Fenster zu schließen, so Anders.

"Die Flammen schlugen meterhoch, es entstanden Blitze und jede Menge Funkenflug", schildert sie ihre Beobachtungen. "Mehr als hier im Hof zu stehen und zu sehen, wie das Gebäude in sich zusammenfällt, konnten wir zunächst nicht tun."

Ein wenig konnten sie für die Einsatzkräfte dann doch tun. "Wir machen Kaffee für die Feuerwehr, die Polizei und die Helfer, die sich bei der Kälte aufwärmen wollen", sagt Anders. "Warmgetränke sind immer herzlich willkommen", freut sich auch der Wehrleiter und lobt die Anwohner: "Das funktioniert hier in unseren ländlichen Bereichen immer hervorragend, dass die Nachbarschaft die eingesetzten Kräfte unterstützt und versorgt."

Frost bereitet Probleme

Probleme bereiteten die niedrigen Temperaturen der Feuerwehr auch beim Löschen. Bei um die minus zwölf Grad sei das Wasser aus den Rohren sofort auf der Straße gefroren. Neben dem Streusalz, welches sich in den Feuerwehrwagen befindet, habe der Bauhof weiteres Streusalz organisiert, so Henkel. Dass sich die Gefahr durch Glatteis jedoch nicht komplett ausschließen lässt, zeigt sich an den Verletzungen, die sich zwei Wehrleute zuzogen. "Zwei Kameraden sind umgeknickt, sie wurden ins Krankenhaus gebracht", so Henkel. Insgesamt verlief der Einsatz jedoch "recht glimpflich", so seine erste Bilanz.

Die Feuerwehr konnte zwar verhindern, dass sich das Feuer noch auf andere Gebäude ausbreitete, die Scheune sowie das Wohnhaus in dem Fachwerkhaus seien jedoch komplett ausgebrannt. "Da wird nichts zu retten sein", befürchtet der Wehrleiter. Im Laufe des Morgens konnte das Feuer dann unter Kontrolle gebracht werden.

Brandexperten der Polizei nahmen ihre Arbeit auf. Bislang gibt es keine Hinweise auf Brandstiftung. Der Sachschaden beläuft sich laut der Polizei auf mindestens 150.000 Euro.