Deutsche Bahn Fahrgäste werden im RE9 weiterhin stehen müssen

HENNEF · Der am meisten frequentierte Zug, der zur Feierabendzeit von Köln Richtung Siegen fährt, ist der RE9, der um 17.23 Uhr Köln Hauptbahnhof verlässt - so sieht es zumindest Klaus Drossard. Der Hennefer fährt beruflich mit dem Regionalexpress nach Köln und zurück.

"Um 17 Uhr strömen die Berufstätigen massenweise in den Bahnhof", sagt Drossard. Viele von ihnen nehmen den RE9 um 17:23 Uhr. "In der Regel stehen die Leute schon ab Köln Hauptbahnhof, Sitzplätze gibt es kaum", berichtet Drossard. Und hat auch schon eine Alternative parat: "Den Doppelstockzug, der beim RE9 um 16:23 Uhr eingesetzt wird, sollte man stattdessen um 17:23 Uhr fahren lassen."

Der Doppelstöcker habe deutlich mehr Sitze, was die Situation für die Pendler ins Siegtal entzerren würde. Klingt logisch, wird aber vermutlich nicht passieren: "Der RE9 um 16:23 Uhr ist der Hauptpendlerzug, nicht der um 17:23 Uhr", sagt Holger Klein, Sprecher des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland, auf Anfrage des GA. Die letzte große Fahrgasterhebung des NVR im Dezember habe beim Regionalexpress nach Aachen, der morgens um 7:37 Uhr in Köln hält (7:09 Uhr ab Hennef), sowie bei dem, der ab 17:23 Uhr Richtung Siegen fährt, den höchsten Bedarf ergeben.

Deshalb werde zu diesen Zeiten ein doppelstöckiger Zug mit 808 Sitzplätzen eingesetzt. Der Standard-Zug bietet 549 Sitzplätze - sofern er vorschriftsmäßig fährt. "Leider sind die Talent-Fahrzeuge aktuell noch anfällig", räumte Klein ein. Das Problem: Sobald es an einer Einheit einen Defekt gibt, fällt unter Umständen die Hälfte der Sitzplätze aus, weil die Züge sich nicht mehr aus einzelnen Wagen, sondern aus Einheiten mit vier bis fünf "Abteilen" zusammensetzen.

Trotzdem ist Sprecher Klein zuversichtlich, dass sich die Lage auch in technischer Hinsicht bald entspannen wird. Der NVR habe durch den Einsatz eines zusätzlichen Doppelstöckers und die anstehende Verlängerung der S13 von Troisdorf bis Hennef "alles getan, was wir aktuell tun können". Trotzdem: "Auf dieser Strecke werden wir es nie ganz vermeiden können, dass Fahrgäste zeitweise stehen müssen. Das sollte aber nicht länger als ein bis zwei Stationen dauern."

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