"3 Türken und ein Baby" im Hennefer Kur Theater Freche Pointen und lustige Väter

HENNEF · Mit der Komödie "3 Türken und ein Baby", die seit ein paar Wochen in den deutschen Kinos läuft, ist Regisseur Sinan Akkus (44) nach seinem Erstlingswerk "Evet, ich will" erneut eine federleichte Inszenierung gelungen, die vor allem mit originellen Einfällen und frechen Pointen punktet. Jetzt war Akkus, der vielen aus der Comedy-Serie "Stromberg" bekannt sein dürfte, im Hennefer Kurtheater zu Gast, um seinen neuen Film persönlich zu präsentieren.

 Sinan Akkus zu Gast in Hennef: Der Regisseur und Brigitte König vom Kur Theater zeigen das Plakat zum Film "3 Türken und ein Baby".

Sinan Akkus zu Gast in Hennef: Der Regisseur und Brigitte König vom Kur Theater zeigen das Plakat zum Film "3 Türken und ein Baby".

Foto: Ingo Eisner

Die deutsch-türkischen Brüder Celal (Kostja Ullmann), Sami (Kida Ramadan) und Mesut Yildiz (Eko Fresh) leben gemeinsam in der Wohnung ihrer verstorbenen Eltern in Frankfurt und betreiben erfolglos das geerbte Brautmodengeschäft. Celal kommt nicht über die Trennung von seiner Freundin Anna (Jytte-Merle Böhrnsen) hinweg. Sami sehnt sich nach einer Frau, seine Verabredungen gehen allerdings aufgrund seiner cholerischen Art in die Hose. Mesut träumt von einer Karriere als Musiker, befindet sich allerdings im Zwiespalt, weil solch ein Beruf nicht zu den strengen Regeln des Korans passt. Die Probleme verschärfen sich, als sich die drei plötzlich um Annas Baby kümmern müssen, da Celals Ex-Freundin nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Im Schnelldurchgang müssen sie die Aufgaben eines Vaters erlernen - was ungeahnte Folgen hat.

Vor sechs Jahren war Akkus zusammen mit Schauspieler Heinrich Schafmeister bereits in Hennef, um Werbung für den Film "Evet, ich will" zu machen. Am Freitagabend kam der Regisseur, der selbst aus der Türkei stammt, erneut ins Kur Theater. "Mittlerweile haben fast 200.000 Zuschauer den neuen Film gesehen. Das ist schon großartig", sagte Akkus. Besonders, weil die Komödie vor allem sein Baby ist. Er schrieb das Drehbuch, führte Regie, kümmerte sich um die Besetzung und alles was notwendig war, damit der Film nun über die Leinwand flimmern kann. "Von der ersten Idee bis zum fertigen Film hat es über drei Jahre gedauert", sagt Akkus. "Viele machen sich keine Vorstellung davon, wie viel Arbeit in solch einem Film steckt." Vor allem die notwendigen Gelder zusammenzubekommen, sei eine Herausforderung.

Bei "Evet, ich will" hätten namhafte Darsteller wie Oliver Korittke und Heinrich Schafmeister für "Minihonorare" gearbeitet, weil der Film sonst nicht zustande gekommen wäre. "3 Türken und ein Baby", der in Frankfurt am Main gedreht wurde, habe 2,5 Millionen Euro verschlungen. "Dabei gibt es gar keine Actionszenen oder sonstige Dinge, die Kosten explodieren lassen könnten, sondern nur Dialoge zwischen den Protagonisten", sagte Akkus. Auch wenn es scheint, dass der Film eine schwere Geburt war, Regisseur Akkus ist absolut zufrieden.

"Der erste Drehtag ist immer, als würde ich in den Krieg ziehen und versuchen, da möglichst ohne Blessuren heraus zu kommen. Dann wird es aber immer besser", sagt der sympathische Filmschaffende, der als Sinan Turculu in der kompletten ersten Staffel der Comedy-Serie "Stromberg" sowie im Kinofilm zur Serie zu sehen war. Eine neue Filmidee habe er noch nicht. "Ich denke aber, das kommt bald und dann bin ich in drei Jahren mit einem neuen Film wieder hier", so Akkus. Die Besucher des Kur Theaters dürfte es freuen.

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