Freie Schule Rhein-Sieg Schule in Hennef startet Betrieb in renovierten Räumen

Hennef · Die Freie Schule Rhein-Sieg startet in den renovierten Räumen an der Schulstraße den Betrieb. Eltern haben die Räume hergerichtet. Unterdessen übersteigt die Nachfrage nach Plätzen das Angebot.

 Die Freie Schule Rhein-Sieg kann seit Kurzem die neuen Räume in der Schulstraße in Hennef nutzen. Claudia Böttcher, Vorsitzende des Fördervereins der Schule (links), und Schulleiterin Heike Wagner zeigen das bereits eingerichtete Klassenzimmer.

Die Freie Schule Rhein-Sieg kann seit Kurzem die neuen Räume in der Schulstraße in Hennef nutzen. Claudia Böttcher, Vorsitzende des Fördervereins der Schule (links), und Schulleiterin Heike Wagner zeigen das bereits eingerichtete Klassenzimmer.

Foto: Ingo Eisner

Die kleine Bibliothek der Freien Schule Rhein-Sieg in der Schulstraße in Hennef ist bereits mit vielen Büchern bestückt, das Schulsekretariat ist besetzt und das große Klassenzimmer geschmackvoll eingerichtet. Sogar ein Klavier ist vorhanden und die 22 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, die seit dem 1. Februar die renovierten Räume nutzen, sind glücklich. „Feuervögel“ lautet der Name ihres Klassenverbandes, für den es sogar ein Maskottchen gibt. Viel Arbeit haben sich die Eltern der „Feuervögel“ gemacht, um aus den Räumen einen Ort zu schaffen, der reichlich Platz zum Lernen bietet. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Schulleiterin und Klassenlehrerin Heike Wagner.

Fast fünf Jahre hatte es von der ersten Idee bis zur Umsetzung gedauert. Eine Gruppe engagierter Eltern und Pädagogen hatte zunächst 2018 den „Förderverein für freie Schulen im Rhein-Sieg-Kreis“ mit dem Ziel gegründet, den Betrieb einer freien Schule vorzubereiten. Nachdem in der Geistinger Schulstraße ein geeignetes Gebäude gefunden wurde, das, auf sechs Räume verteilt, mit einer Nutzfläche von insgesamt 380 Quadratmetern und einem 400 Quadratmeter großen Außengelände aufwarten konnte und einst vom Verein für europäische Zusammenarbeit (VESBE) genutzt wurde, mussten die Räume erst einmal ertüchtigt werden.

Einrichtung bietet auch OGS-Plätze an

Die Bezirksregierung hatte eine vorläufige Betriebserlaubnis erteilt, mit der die Freie Schule, die auch OGS-Plätze anbietet, 2021 zunächst in angemieteten Räumen an der Hennefer Sportschule an den Start ging. In der Zwischenzeit richteten die Eltern die Räume in der Schulstraße so weit her, dass sie zum 1. Februar, als dann auch die endgültige Genehmigung der Bezirksregierung und der Stadt Hennef vorlag, bezogen werden konnten.

„Der Umzug war schon sehr anstrengend, aber wir haben es geschafft. Die Turnhalle der Sportschule werden wir aber weiterhin für den Sportunterricht nutzen“, sagt Heike Wagner, die zusammen mit Albert Hornbach die Geschäftsführung einer GgmbH als Trägerverein für die Freie Schule Rhein-Sieg übernommen hat. Mit bis zu 87 Prozent wird die Schule durch öffentliche Zuschüsse finanziert. Spenden, Sponsoring und monatliche Elternbeiträge von 180 Euro sollen die restlichen Kosten decken.

Zwölf Absagen bei Erstklässlern

Die Neugier der Kinder wecken, sie nicht mit Noten und Prüfungsdruck hemmen und bei den Lerninhalten mitreden lassen, ihre Kreativität und den Teamgeist fördern, gegenseitige Wertschätzung etablieren und trotzdem die klassischen Lerninhalte vermitteln – all das sind neben dem bilingualen Unterricht in Englisch und Deutsch die Eckpfeiler des lernpädagogischen Konzepts, mit dem die Freie Schule Rhein-Sieg sich von Regelschulen unterscheidet. Dieses Konzept ist so beliebt, dass die Plätze rar gesät sind. „Für das kommende Schuljahr 2022/23 gibt es nur noch zwei bis drei freie Plätze für die Drittklässler. Bei den Erstklässlern mussten wir leider bereits zwölf Absagen erteilen“, sagt Wagner.

Zwar wird im kommenden Schuljahr eine zweite Gruppe mit einer weiteren Klassenlehrerin eingerichtet, beide Gruppen sind allerdings auf jeweils 22 Plätze begrenzt. „Das muss die Grenze sein“, so Wagner. Ihr Team wird derzeit von einem Englischlehrer und einer Sportlehrerin verstärkt. Die bereits installierte Küche ist allerdings noch verwaist. „Wir benötigen für den Vormittag dringend eine Köchin auf 450-Euro-Basis“, sagt Claudia Böttcher, Vorsitzende des Fördervereins.

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