Verkaufsoffener Sonntag Gemischte Stimmung bei Hennefer Geschäftsinhabern

Hennef · Beim Stadtflohmarkt in Hennef herrschte ein großer Andrang. Der gleichzeitig stattfindende verkaufsoffene Sonntag wurde von manchen Geschäftsinhabern eher kritisch gesehen.

 Geschäftsinhaber Peter Düppenbecker blickt positiv auf den verkaufsoffenen Sonntag in Hennef.

Geschäftsinhaber Peter Düppenbecker blickt positiv auf den verkaufsoffenen Sonntag in Hennef.

Foto: Inga Sprünken

Sie sollten dem Einzelhandel helfen, nach der Corona-Krise wieder auf die Beine zu kommen, doch sie wurden nach einem Eilantrag der Gewerkschaft Verdi gekappt: zusätzliche verkaufsoffene Sonntage in den Kommunen. Während Siegburg daraufhin einen Rückzieher machte, zog Hennef am 4. Oktober trotzdem einen durch. In Zusammenhang mit dem Stadtflohmarkt durften die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr öffnen.

Das stieß jedoch nicht bei jedem Einzelhändler auf positive Resonanz. „Verkaufsoffene Sonntage sind immer gut in einem normalen Rahmen“, erklärte Isabell Müllenmeister. Die Inhaberin der Boutique St. Yans fand, dass ein Flohmarkt und ein verkaufsoffener Sonntag nicht zusammen passen. In ihrer Boutique war kaum etwas los, schließlich gab es auf dem gut besuchten Flohmarkt jede Menge Kleidung zu kaufen. Aus einem anderen Grund stieß die Veranstaltung bei Ilona Mirbach auf Unverständnis.

„Es gibt keine Linie“

Die Mitarbeiterin des Reformladens äußerte ihre Irritation darüber, dass einerseits Veranstaltungen wie Martinszüge aufgrund der Ansteckungsgefahr abgesagt werden, aber andererseits ein Stadtflohmarkt veranstaltet wird, bei dem sich große Menschenmassen durch die Straßen bewegen. „Es gibt keine Linie. Erst wird gesagt, wie schrecklich gefährlich das alles ist und dann wird so etwas erlaubt“, sagte sie kopfschüttelnd. Positiv urteilte indes Peter Düppenbecker über die Veranstaltung. „Ich mache gerne mit, obwohl heute nicht viel bei uns los ist“, sagte der Inhaber der Foto-Box Hennef. Er fand insbesondere die Ablenkung in diesen Zeiten für die Leute gut.

Freude über Stärkung des Einzelhandels

Über Ablenkung freute sich auch Detlef Hassel. Der Eitorfer berichtete, dass er nur sonntags Zeit zum Einkaufen habe und das gerne nutze. „Wenn eine Sonntagsöffnung nicht erlaubt wird, geht der Einzelhandel kaputt“, urteilte Dirk Dresbach. Der Hennefer war mit seiner Lebensgefährtin unterwegs. „Ich finde toll, dass die Leute auf diese Weise wieder in die Stadt gezogen werden“, sagte diese mit Blick darauf, dass viele inzwischen online einkaufen. „Es bleibt ja jedem selbst überlassen, ob er öffnet oder nicht“, so Heike Meng in Bezug auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichts.

Ein weiteres Pärchen aus Hennef, das namentlich nicht genannt werden möchte, freute sich über die Möglichkeit des sonntäglichen Stadtbummels. Allerdings war es der Henneferin angesichts der Menschenmassen zu voll. Ihr Lebensgefährte monierte, dass nicht überall an den Zugängen auf die Maskenpflicht hingewiesen worden sei. „Wenn mir das nicht eine Bekannte gesagt hätte, hätte ich es nicht gewusst“, so der Hennefer.

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