Hennefer Möbelhaus Gericht verurteilt Männer wegen Untreue

HENNEF/BONN · Mit einem blauen Auge davon gekommen sind zwei Manager eines Hennefer Möbelhauses, die ordentlich in die eigene Tasche gewirtschaftet hatten. Die inzwischen gefeuerten Männer, 54 und 47 Jahre alt, akzeptierten jetzt eine Verurteilung per Strafbefehl, sprich ohne mündliche Verhandlung.

Beide hatten sich der Untreue schuldig gemacht, der 47-Jährige zudem der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Ihnen wurden nun vom Siegburger Amtsgericht die von der Staatsanwaltschaft beantragten Geldstrafen in Höhe von 900 Euro (90 Tagessätze à zehn Euro) beziehungsweise 1800 Euro (90 Tagessätze à 20 Euro) auferlegt. Diese wurden allerdings zur Bewährung ausgesetzt.

Ihr Gehalt von mehr als 5000 Euro im Monat reichte den beiden Managern offenbar nicht aus. Der 54 Jahre alte Verkaufsleiter gönnte sich etliche Möbelstücke zum Einkaufspreis, obwohl er dazu nicht berechtigt gewesen sein soll. Zudem stellte sich der Mann eine Polstergarnitur im Wert von 10.000 Euro ins eigene Wohnzimmer, ohne nur einen einzigen Cent dafür zu bezahlen. In einigen Fällen wurde sogar Bargeld von Kunden nicht in die Kasse, sondern in die eigene Tasche gesteckt.

Seinem 47 Jahre alten Kollegen, Einkaufsleiter für den Bereich Küche und Bad, verkaufte er einen Tisch aus einer einzigen Baumscheibe für 1000 Euro. Der wirkliche Wert des Tisches: 3800 Euro. Die dazu passenden Luxusstühle bekam der Mitarbeiter zum Einkaufspreis in Höhe von 3000 Euro dazu. Der reguläre Verkaufspreis der Stühle: 6500 Euro.

Der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr hatte sich der 47-Jährige schuldig gemacht, indem er ein Geschenk eines Verkaufsleiters einer Küchenfirma angenommen hatte: Für die in seinem Zuhause eingebaute Küche im Wert von 14.000 Euro musste er gar nichts bezahlen. Immerhin einen kleinen Betrag berechnete der Einkaufsleiter Küche seinem Kollegen für eine Küche, die der in seinem Haus einbauen ließ: Für die Küche im Wert von 18.000 Euro wurde eine Rechnung über 90 Euro geschrieben.

Nach internen Ermittlungen aufgrund von Unregelmäßigkeiten hatte das Treiben im Februar 2012 ein Ende. Zu der milden Strafe kam es nun, da die Manager ihre Kündigung akzeptierten und sich bereit erklärten, den Schaden wieder gutzumachen.

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