Schulweg in Hennef Grundschule Hanfbachtal startet Initiative gegen das Elterntaxi

Hennef · Damit Kinder wieder gemeinsam zu Fuß zur Schule gehen und trotzdem sicher sind, entstand innerhalb einer Eltern-Lehrer-Arbeitsgruppe der Gemeinschaftsgrundschule Hanftalstraße die Idee, sogenannte Laufbushaltestellen einzurichten.

 Die Laufbushaltestelle am Forellenweg in Edgoven nutzen (von links) Zoe, Jana, Mathilda, Ella und Marko.

Die Laufbushaltestelle am Forellenweg in Edgoven nutzen (von links) Zoe, Jana, Mathilda, Ella und Marko.

Foto: Ingo Eisner

Jeder, der Kinder hat, kennt das Phänomen. Der meiste Verkehr herrscht um kurz vor acht Uhr vor den Schulen, da die Schüler in der Regel das sogenannte Elterntaxi in Anspruch nehmen. Damit Kinder wieder gemeinsam zu Fuß zur Schule gehen und trotzdem sicher sind, entstand innerhalb einer Eltern-Lehrer-Arbeitsgruppe der Gemeinschaftsgrundschule Hanftalstraße die Idee, sogenannte Laufbushaltestellen einzurichten.

Dorthin werden die Kinder von ihren Eltern gebracht und können dann die letzten 800 Meter gemeinsam zur Schule gehen. Neben der Tatsache, dass sich Kinder auf diese Art sich frühzeitig zu selbstständigen und verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmern entwickeln können, werden der Verkehr vor der Grundschule deutlich entzerrt und die Sozialkontakte der Schüler untereinander gefördert. Zudem ist eine größere Kindergruppe für den motorisierten Verkehr deutlich besser wahrzunehmen, als einzelne Kinder.

Zoe, Ella, Jana, Mathilda und Marko wohnen allesamt in Edgoven und besuchen die 2. Klasse der Grundschule Hanftalstraße. Sie nutzen mittlerweile täglich die Laufbushaltestelle am Forellenweg, um von dort aus ab 7.40 Uhr (Startzeit) gemeinsam zur Schule zu gehen. „Wir treffen uns gerne hier“, sagte Marko. Einziger Knackpunkt: der Fußgängerüberweg, der die vielbefahrene L 125 kreuzt. „Die Grünphase dieser Ampel ist mit acht Sekunden viel zu kurz. Und das bei einer Straße, auf der 70 Stundenkilometer gefahren werden dürfen“, sagte Schulleiterin Hildegard Wahlen.

"Hier wird grundsätzlich viel zu schnell gefahren"

Die Laufbushaltestelle soll nun dazu beitragen, dass Kinder in einer Gruppe den Fußgängerüberweg benutzen und so besser wahrgenommen werden. Dennoch ist die Landstraße als Teil des Schulweges natürlich ein Gefahrenpunkt. „Hier wird grundsätzlich viel zu schnell gefahren. Wir haben dagegen bereits 150 Unterschriften gesammelt und bei der Stadt einen Antrag gestellt“, sagte Violeta Opolony, Mutter von drei Kindern. Klaus Pipke weiß um die Problematik von Schulwegen, die Landstraßen kreuzen. „Das wurde in den vergangenen 20 Jahren immer wieder thematisiert. Getan hat sich allerdings nichts“, sagte Pipke mit Blick auf die Bezirksregierung.

Die Einrichtung von Laufbushaltestellen hält Pipke dennoch für eine sehr gute Idee. „Auf dem Schulweg entstehen Freundschaften fürs Leben“, sagte Pipke. Aufgrund der guten Erfahrung mit der ersten Laufbushaltestelle am Forellenweg entwickelten Lehrer und Schüler der Grundschule Hanftalstraße gemeinsam mit den Eltern eine Liste mit vier weiteren Haltepunkten.

So starten die Schüler von der Kurhausstraße und vom Lippgenshof aus um 7.30 Uhr, von der Oberen Siegstraße aus um 7.25 Uhr, und aus Geisbach treten die Schüler ihren Schulweg um 7.20 Uhr an. Die Verwaltung ließ Schilder für die Laufbushaltestellen mit den jeweiligen Startzeiten montieren. „Als meine Tochter Ella noch die 1. Klasse besuchte, bin ich noch komplett mitgegangen, aber jetzt bringe ich sie zur Laufbushaltestelle“, sagte Boris Zanella. „Wir haben weitere Laufbushaltestellen für die Grundschulen in Uckerath und im Siegbogen geplant“ sagte Hennefs Beigeordneter Martin Herkt.

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