Schülerprotest in Hennef Gymnasiasten demonstrieren gegen Container vor ihrer Schule

HENNEF · Bauarbeiten am Berufskolleg treffen auf Widerstand. Mehr als hundert Hennefer Schüler übergeben rund 700 Unterschriften an die Kreisverwaltung.

 Mit Plakaten demonstrieren die Hennefer Gymnasiasten gegen den geplanten Container vor ihrer Schule.

Mit Plakaten demonstrieren die Hennefer Gymnasiasten gegen den geplanten Container vor ihrer Schule.

Foto: Hannah Schmitt

Sie waren vor und im Siegburger Kreishaus nicht zu überhören: Lautstark haben mehr als hundert Schüler des Städtischen Gymnasiums Hennef am Donnerstag gegen einen dreigeschossigen Unterrichtscontainer vor ihrer Schule demonstriert.„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns den Schulhof klaut“, riefen die Mädchen und Jungen und hielten dabei zahlreiche Plakate in die Höhe. „Unsere Meinung zählt“ und „Renovierung aber nicht auf unsere Kosten“ war darauf zu lesen.

Hintergrund sind die geplanten Bauarbeiten am Carl-Reuther-Berufskolleg des Kreises, das direkt neben dem Städtischen Gymnasium in Hennef liegt. Ab Ostern 2017 soll es für knapp 50 Millionen Euro saniert und erweitert werden. Die Schüler und Lehrer müssen in Provisorien ausweichen. Fünf Containerstandorte sind dafür vorgesehen – einer davon gegenüber dem Haupteingang des Gymnasiums. Die Gymnasiasten nutzen den Platz als Schulhof, deshalb hatten sich bereits im Juni einige Mitglieder des Hennefer Schulausschusses eine Alternative gewünscht.

Um ihren Standpunkt noch deutlicher zu machen, hatten die Gymnasiasten zudem Listen mit rund 700 Unterschriften im Gepäck, die sie an Landrat Sebastian Schuster übergeben wollten. Da er im Urlaub weilt, nahmen Tim Hahlen, Leiter der Gebäudewirtschaft beim Kreis, und der Leiter des Schulamts, Hans Clasen, den Stapel entgegen. „Wir fühlen uns übergangen“, betonte Schülersprecher Andreas Mons (18). „Wir wollen deshalb ein Symbol setzen, dass mit uns auch geredet wird.“ Die Container würden den Schülern direkt vor die Haustür gestellt – ohne richtige Information. Außerdem plädierten sie für einen alternativen Standort, etwa auf dem großen Parkplatz. Das sei im Kreishaus angekommen, sagte Clasen. Hahlen wies aber darauf hin: „Unser Problem ist, dass es der einzige Standort ist, den wir nutzen können. Das Leben ist auch kein Ponyhof, es wird immer Einschränkungen geben. Wir wollen ja etwas schaffen.“ Er wisse aber, dass es die Schüler betreffe.

Laut Hahlen und Clasen soll es nach den Sommerferien ein Gespräch mit Schulleiter Martin Roth geben. „Wenn es noch kleine Sachen gibt, die wir berücksichtigen können, dann werden wir das tun“, sagte Clasen. An dem Gespräch möchten auch die Schüler teilnehmen. „Ich glaube mit der Unterschriftensammlung und dem Termin können wir durchaus noch etwas machen“, sagte Mons. Malte Harnischmacher (17) von der Schülervertretung ergänzte: „Wir erwarten auch, dass dann die alternativen Lösungsvorschläge noch einmal überdacht werden.“

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