Missionskreis Hennef-Warth Hans Jagsch berichtet von seiner vermutlich letzten Kongo-Reise

Hennef · Ende der 80er Jahre waren Hans und Dagmar Jagsch unter den Gründungsmitgliedern des Missionskreises Hennef-Warth. Bei ihrer Arbeit in Nigeria und Kongo ließen sie sich auch von einer Malaria-Erkrankung nicht aufhalten.

Hans Jagsch neben einer Maske, die Barbara Kossack aus dem Kongo mitgebracht hat.

Hans Jagsch neben einer Maske, die Barbara Kossack aus dem Kongo mitgebracht hat.

Foto: Ingo Eisner

Ein Hauch von Abschiedsstimmung ist Hans Jagsch (82) schon anzumerken, als er über seine vermutlich letzte Reise in den Kongo berichtet. 1988 gehörte er gemeinsam mit Ehefrau Dagmar zu den Gründungsmitgliedern des Missionskreises Hennef-Warth, in dessen Auftrag das Ehepaar sich seit mehr als 30 Jahren für zahlreiche Projekte in notleidenden Ländern wie Kongo und Nigeria engagiert. In dieser Zeit reisten die Jagschs auch mehrfach in die afrikanischen Länder. Für ihr Engagement wurden sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Schon vor zwei Jahren, als Hans Jagsch ein letztes Mal nach Nigeria reiste, um dort Gabi Klein als neue Ansprechpartnerin zu präsentieren, war Dagmar Jagsch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr dabei. Für Hans Jagsch war allerdings klar, dass er auch ohne sie noch einmal in die Demokratische Republik Kongo reisen wollte, um sich dort bei allen zu verabschieden. Gemeinsam mit Barbara Kossack, die seit ein paar Jahren zusammen mit ihrer Schwester Ursula Ditscheid die Kongo-Hilfsprojekte des Missionskreises betreut, trat er im August die knapp dreiwöchige Reise an.

Seine 17. und vermutlich letzte Kongo-Reise gestaltete sich für Jagsch nach der ersten Woche schwierig. „Ein Insektenstich ließ mein rechtes Bein anschwellen", erinnert er sich. Zudem brach bei ihm nach 2003 erneut eine Malaria-Erkrankung aus, die mit hohem Fieber verbunden war. Dennoch schaffte er es dank ärztlicher Hilfe, Medikamenten und einem eisernen Willen zusammen mit Barbara Kossack die Hilfsprojekte in Augenschein zu nehmen. Erst nach seiner Rückkehr aus Kongo begab er sich für zehn Tage in stationäre Behandlung.

Mit Besuchen in der Buschklinik in Mbay Museng, dem Waisenhaus La Bonté in Mwene Ditu und der dortigen Grundschule absolvierten Jagsch und Kossack ein umfangreichen Besuchs-Programm. Nach der Grundschule Gartenstraße und der Hanftalschule hat laut Kossack nun auch das Gymnasium Bensberg eine Partnerschaft mit einer Schule in Kongo besiegelt. Neben gesammelten Spenden hatten Jagsch und Kossack auch Medikamente im Gepäck. Die Buschklinik auf dem insgesamt acht Hektar großen Gelände, die mit Hilfe von Spenden entstand, ist mittlerweile ein großer Komplex. Wie sehr die Menschen dort an den Jagschs hängen, konnte man bei der Eröffnung des neu gebauten Geburtenhauses der Klinik sehen, das die Einheimischen nach Dagmar Jagsch benannt haben.

Hilfsprojekte laufen gut

Nicht ohne Grund, hatte sie doch vor ein paar Jahren in der Buschklinik einer schwangeren Frau bei der komplizierten Geburt eines Kindes geholfen. „Das ist eine große Ehre“, sagte Hans Jagsch, der dort entweder Papa Jagsch oder „Kabue“ (König) genannt wird. Dagmar Jagschs Titel lautet „Mayong (Frau des Königs) und selbst Barbara Kossack hat dort mit „Kabedi“ (Die mit dem König sprechen darf) ihren Titel erhalten. Die Projekte laufen laut Jagsch und Kossack alle hervorragend. Die Klinik hat neben dem Geburtenhaus ein neues OP-Haus erhalten. Auch die Grundschule auf dem Gelände des Waisenhauses verfügt mittlerweile über zwei Gebäude, in denen jeweils drei Klassen unterrichtet werden, sowie über ein Lehrerzimmer.

Groß ist beim Missionskreis die Freude über eine Zuwendung von Christel und Josef Kreuer. Das Ehepaar, das schon mehrfach den Missionskreis unterstützt hat, verzichtete bei den Feierlichkeiten zu seiner Diamanthochzeit auf Geschenke und bat stattdessen um Spenden. Dabei kamen 2655 Euro zusammen. „Diese großzügige Spende kann nun in die Einrichtung des Lehrerzimmers investiert werden", sagte Kossack.

Über ihre Reiseerlebnisse werden Hans Jagsch und Barbara Kossack am Dienstag, 29. November, ab 19.30 Uhr im Pfarrheim der Liebfrauen Kirche in Hennef-Warth berichten.

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