Aus dem Amtsgericht Siegburg Angeblicher Exhibitionist aus Hennef erhält Freispruch

Hennef/Siegburg · Ein ehemaliger Lehrer soll sich auf dem Hennefer Marktplatz entblößt und selbst befriedigt haben. Nun musste sich der 71-Jährige vor dem Amtsgericht behaupten. Bei der Verhandlung mangelte es jedoch an Beweisen.

 Ein 71-Jähriger Hennefer stand am Montag in Siegburg wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses vor Gericht. (Symbolbild)

Ein 71-Jähriger Hennefer stand am Montag in Siegburg wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses vor Gericht. (Symbolbild)

Foto: dpa

Diesmal mit einem Freispruch davongekommen ist ein 71-jähriger Rentner aus Hennef. Der ehemalige Lehrer musste sich am Montag vor dem Siegburger Amtsgericht gegen den Vorwurf der Erregung öffentlichen Ärgernissen verteidigen: Mitten am Tag soll er auf dem Hennefer Marktplatz auf einer Bank gesessen und an seinem entblößten Geschlechtsteil herumgespielt haben. Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe. Auch die geladenen Zeuginnen konnten keine eindeutigen Aussagen treffen, um diese zu beweisen.

Angeklagter muss dennoch in Haft

Zum ersten angesetzten Verhandlungstermin tauchte der Mann aus Hennef-Rott nicht auf. Zum zweiten sollte er polizeilich vorgeführt werden, war jedoch auch nicht auffindbar. So durfte er diesmal die Zeit vor dem dritten Termin in der JVA verbringen. Der mehrfach, vor allem wegen Schwarzfahrens, Vorbestrafte soll im Juli 2021 mitten in Hennef seine Hosen heruntergelassen und sich selbst befriedigt haben. Das erzählte jedenfalls eine Passantin den beiden Zeuginnen, die am Marktplatz in der Apotheke arbeiteten. Sie selbst hätten den älteren Herrn nur aus einer Entfernung von 20 bis 30 Metern gesehen, sagten die beiden Frauen bei der Beweisaufnahme aus. Sie schilderten eindeutige Körperhaltung und -bewegungen. Doch sein Glied hätten sie auf die Distanz nicht wirklich sehen können.

Richter Herbert Prümper stimmte dem Antrag von Staatsanwaltschaft und Verteidiger auf Freispruch zu, da die Zeuginnen die Situation nur indirekt durch Hörensagen mitbekommen hätten. Dennoch muss der 71-Jährige zu seiner eigenen Überraschung zurück in Haft, da er noch zwei Monate einer vorherigen Haftstrafe abzusitzen hat.

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