Stadt verteidigt Entscheidung Anwohner der Bismarckstraße in Hennef trauern um gefällte Bäume

Hennef · Die Fällung von 13 alten Robinien in der Hennefer Bismarckstraße sorgt bei den Anwohnern für großen Ärger. Die Stadt betont, alles sei mit rechten Dingen zugegangen - und erläutert ihre Pläne.

 Die Anwohner trauern um die Reste der gefällten Robinien an der Bismarckstraße.

Die Anwohner trauern um die Reste der gefällten Robinien an der Bismarckstraße.

Foto: Ingo Eisner

Mehr als 60 Jahre standen sie hier, die die 13 Robinien an der Hennefer Bismarckstraße. Nun ließ die Stadt sie fällen. Übrig blieben nur die Stümpfe, die von einigen Anwohnern mit schriftlichen Trauerbekundungen, schwarzen Bändern und Grableuchten verziert wurden. „Für viele war das eine der schönsten Straßen in Hennef. Nun ist sie kahl“, sagt Mirka Rauert, die ganz in der Nähe wohnt.

Laut Verwaltung wiesen die Bäume „altersbedingte Schadsymptome“ auf und seien deshalb entfernt worden. „Ich bin mir sicher, dass ein unabhängiges Gutachten das Gegenteil bestätigen würde“, so Rauert. Sie vermutet, dass die Robinien aufgrund der geplanten Kanalbaumaßnahmen an der Bismarckstraße weichen mussten. „Deshalb waren der Stadt die Bäume wohl lästig“, sagt Rauert.

Die Stadt spricht von Schäden an den Bäumen

Dem widerspricht die Stadt. „Die Bäume hatten standort-und altersbedingte Schäden, die bereits 2008 zu der gutachterlichen Empfehlung geführt haben, die Kronen stark zu kürzen“, so der Hennefer Umweltamtsleiter Johannes Oppermann auf Anfrage des GA. „Angesichts der schlechten Prognose hat die Stadt im Vorfeld der unmittelbar im Wurzelbereich der Bäume anstehenden Kanal-und Straßenbauarbeiten beschlossen, den Baumbestand zu erneuern“, fügte Oppermann hinzu.

Dem habe auch der Bauausschuss zugestimmt. Als Ersatz für die gefällten Robinien plant die Stadt passend dimensionierte Baumbeete, eine geeignete Baumart und ein integriertes Bewässerungssystem. „Wir erwarten uns davon einen nachhaltigen, dem Klimawandel gewachsenen Baumbestand“, so Oppermann.

Neugestaltung der Straße geplant

Im Zuge der Neugestaltung der Bismarckstraße sollen laut Verwaltung sieben neue Bäume außerhalb der Leitungs-und Kanaltrassen gepflanzt werden. Die Wahl fiel dabei auf Gleditschien, die sich durch eine weit ausladende Gestalt auszeichnen, den Robinien ähneln, allerdings im Sommer besser mit der Hitze und somit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen. „Gepflanzt wird die Sorte Skyline, die im Gegensatz zu den meisten anderen Gleditschien-Arten keine Stacheln hat“, sagt Stadtsprecherin Mira Steffan. Die Gleditschien seien zudem weniger pflegeintensiv.

Über die Fällungen der Robinien seien die Anwohner laut Steffan bei einer Bürgerinformation in Kenntnis gesetzt worden. Zudem habe die Stadt noch einmal kurz vor der Maßnahme auf die Entfernung der Bäume aufmerksam gemacht. Voraussichtlich Ende Februar beginnt an der Bismarckstraße auf Höhe der Hausnummern 19 bis 31 die geplante Kanalbaumaßnahme, die Ende Juni abgeschlossen sein soll. Während der Bauarbeiten ist dieser Straßenbereich voll gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert. Die Zufahrt zu den Anliegergrundstücken ist jedoch gewährleistet.

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