Fahrzeuge und Ausrüstung zerstört Technischer Defekt: Ursache für Brand im Feuerwehrhaus in Hennef

Update | Hennef-Söven · Ein technischer Defekt führte in der Nacht zu Dienstag zu dem schweren Brand bei der Feuerwehr in Hennef-Söven. Zu diesem Schluss kommt der Brandgutachter nach der Untersuchung vor Ort. Der Brand hat für die Feuerwehr weitreichende Folgen.

Hennef: Brand im Feuerwehrhaus - Kriminalpolizei ermittelt
Foto: Ulrich Felsmann

Der Brandsachverständige hat am Dienstagnachmittag das Sövener Feuerwehrhaus inspiziert. Sein Urteil: Er schließt Fremdverschulden, also auch Brandstiftung aus. Es handele sich vielmehr um einen technischen Defekt, der zu dem schweren Brand in der Nacht zu Dienstag geführt hatte.

Eine Passantin hatte gegen 23 Uhr eine Rauchentwicklung in der Fahrzeughalle der Sövener Feuerwehr bemerkt. Sie setzte einen Notruf ab. Als wenige Minuten später die ersten Wehrleute aus Söven eintrafen, stand das Mittlere Löschfahrzeug (MLF) in Brand. Außerdem hatten die Flammen bereits in den Dachstuhl übergegriffen. Das Gerätehaus konnte aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht mehr ohne Brandschutzkleidung oder Atemschutz betreten werden.

In der Zwischenzeit wurde die Alarmierung ausgeweitet, sodass weitere Einsatzkräfte als Unterstützung anrückten. Insgesamt 80 Feuerwehrleute hatten nach 90 Minuten den Brand unter Kontrolle. Drei von ihnen erlitten beim Einsatz eine leichte Rauchgasvergiftung. Dies teilte die Feuerwehr mit.

Wie ein GA-Reporter vor Ort berichtet, machte sich der Hennefer Bürgermeister, Mario Dahm, in der Nacht ein Bild von der Lage. Durch den Brand wurde das mittlere Einsatzfahrzeug (MLF) komplett zerstört. Bei drei weiteren Fahrzeugen, einem Hauptfahrzeug, einem Schlauchwagen und einem Mannschaftsbus, war noch unklar, ob diese in der Zukunft noch genutzt werden können. Die Prüfungen sind für den Mittwoch angesetzt. Ausrüstung und Einsatzkleidung wurde ebenfalls nahezu vollständig zerstört.

Die Feuerwehren aus Hennef, Uckerath, Uthweiler und Königswinter übernehmen vorläufig den Brandschutz für das Einsatzgebiet der Löschgruppe Söven. Wie die Feuerwehr Hennef mittelt, hat die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Sövener Löschgruppe innerhalb der Feuerwehr Hennef höchste Priorität. Die Schadenssumme beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf mehrere hunderttausend Euro. Ein abschließendes Urteil steht noch aus.

Einstweilen erhalten die Sövener Wehrleute am Mittwoch Schutzausrüstung von anderen Löschgruppen und ein Ersatzfahrzeug aus dem Zentralort Hennef. Möglicherweise wird das Löschfahrzeug in einer Scheune untergebracht bis klar ist, ob Teile des Gerätehauses wieder so weit in Stand gesetzt werden können, dass dort Ausrüstung und Fahrzeug lagern können.

Derzeit laufen etwa 400 Meter weiter die Bauarbeiten für ein neues Feuerwehrgerätehaus. Der eigentlich angepeilte Fertigstellungstermin Oktober dieses Jahres wird aber vermutlich wegen Lieferengpässen gerissen. Deshalb werde man jetzt prüfen inwieweit eine Zwischenlösung im vom Brand betroffenene Gebäude greifen kann. Das hat auch mit der Einschätzung der Versicherung zu tun. Ursprünglich sollten Sövener Vereine und die Kastanienschule Teile des alten Gebäudes nutzen können. Das steht jetzt erst einmal in den Sternen.

(ga)
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