Runder Geburtstag Hennef ist seit zehn Jahren Fair-Trade-Stadt

Hennef · Die Stadt Hennef möchte ihren Beitrag für eine gerechtere Welt leisten. Als Fair-Trade-Town fördert sie seit zehn Jahren lokal faire Handelsbedingungen. Mit einem Aktionstag stellt sie vor, was das bedeutet.

 Eine Fair-Trade Modenschau in der Hennefer Meys Fabrik ist eine der Aktionen, die der Arbeitskreis Fairer Handel in den letzten Jahren organisiert hat.

Eine Fair-Trade Modenschau in der Hennefer Meys Fabrik ist eine der Aktionen, die der Arbeitskreis Fairer Handel in den letzten Jahren organisiert hat.

Foto: Alma & Lovis

Der Tisch wird reich mit fair gehandelten Produkten gedeckt sein, wenn der städtische Arbeitskreis „Fairer Handel“ gemeinsam mit dem Hennefer Gymnasium zu einem großen Frühstück auf den Hennefer Marktplatz einlädt. Ab 11 Uhr feiern sie dort am Dienstag, 17. Mai, dass Hennef seit genau zehn Jahren Fair-Trade-Stadt ist. Bei fair gehandelten Backwaren, Obst und Kaffee wollen die Organisatoren zeigen, dass Solidarität und Fairness im Alltag beginnen, und zwar bereits damit, beim Frühstück zu fair gehandelten Produkten zu greifen. Fünftklässler des Gymnasiums werden eine große Collage aus selbstgemalten Bildern zum Thema „Fairer Handel und faires Frühstück“ erstellen, und Interessierte erhalten Infos über fair gehandelte Produkte.

Als „Fairtrade-Town“ verpflichtet sich Hennef seit mittlerweile zehn Jahren, faire Handelsbedingungen auf lokaler Ebene zu fördern. Bereits 2011 beschloss der städtische Umweltausschuss und danach der Rat, dass Hennef Fair-Trade-Stadt werden soll. Im Juni 2012 wurde der Beschluss in die Tat umgesetzt. Hennef erhielt das Siegel und erfüllte fortan alle zwei Jahre die Kriterien, um auch Fair-Trade-Stadt zu bleiben. Derzeit arbeitet die Stadt an einer weiteren, zweijährigen Verlängerung. Zu den Hauptkriterien gehörte vor allem die Gründung des Arbeitskreises „Fairer Handel“, der sämtliche „Faitrade-Aktivitäten“ in Hennef koordiniert und organisiert.

Mit 13 Einzelhändlern und acht gastronomischen Betrieben, die Produkte aus fairem Handel anbieten, wurde die von Transfair als Fair-Trade-Kriterium geforderte Anzahl von zehn Geschäften und fünf Cafés und Restaurants bei einer Stadt bis 50 000 Einwohner bereits 2012 überschritten. Zudem wurden damals in insgesamt neun öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Kirchen und Vereine Produkte aus fairem Handel verwendet. „Es hat immer mal wieder Wechsel gegeben, aber insgesamt hat sich an der Anzahl der Einzelhändler, der gastronomischen Betriebe und der Institutionen, die sich an Fair Trade in Hennef beteiligen, nichts verändert“, sagt Annette Flinterman, seit vielen Jahren Leiterin des Arbeitskreises Fairer Handel der Lokalen Agenda 21.

Laut Flinterman, die zusammen mit Sarah Einheuser auch städtische Klimaschutzbeauftragte ist, setzt Hennef ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt. „Die Stadt trägt dazu bei, dass durch faire Handelsbeziehungen den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem verbesserten Einkommen verholfen wird.“ Sie sieht die Tatsache, dass Hennef seit zehn Jahren Fair-Trade-Stadt ist, durchaus als eine kleine Erfolgsgeschichte. „Es wäre allerdings schön, wenn sich noch mehr Einzelhändler an Fair Trade beteiligen würden“, sagt Flinterman, die sich gemeinsam mit der städtischen Mitarbeiterin Marion Holschbach um das Thema kümmert. Mit etlichen Aktionen wie einem Abend rund um Äthiopien, aber auch einer Fair-Trade-Modenschau, an der sie selbst teilnahm, versucht Flinterman seit vielen Jahren, bei der Bevölkerung ein Bewusstsein für das Thema „Fairer Handel“ zu schaffen. Die Arbeit trägt durchaus Früchte. Mittlerweile ist auch Sankt Augustin Fair Trade-Stadt und laut Flinterman schickt sich auch Siegburg an, dieses Siegel noch in diesem Jahr zu erhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort