Neue Brücke nach Allner Hennef plant Horstmannsteg für 2,5 Millionen Euro

Hennef · Ein Ingenieurbüro präsentiert am Donnerstag im Hennefer Bauausschuss die bevorzugte Variante für den Neubau des Horstmannsteges vom Zentrum nach Allner. Der Triathlon wird wegen des gesperrten Stegs abgesagt.

Seit zwei Wochen ist der Horstmannsteg gesperrt. Die Statikerprüfung hatte ergeben, dass die Zugeisen in den Gelenken der 57 Jahre alten Brückenkonstruktion, die das Hennefer Zentrum mit Allner verbindet, nicht mehr tragfähig sind. Am Donnerstag, 26. April, wird sich der Bauausschuss mit einem Brückenneubau befassen, der im Einvernehmen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geplant wird und rund 2,5 Millionen Euro kosten soll.

Eine bereits 2015 aufgestellte Planung war durch Einwände des BUND gegen die Befreiung von den Festsetzungen des Landschaftsplanes 2017 auf Eis gelegt worden. Im November 2017 hatte der Kreis die Befreiung zurückgenommen. Stadt und BUND hatten sich laut Verwaltung zu „sehr kooperativen Abstimmungsgesprächen“ getroffen und die Grundlagen für eine einvernehmliche Neuplanung gelegt. Die sieht nun verschiedene Vorgaben des BUND wie die Mehrgerinnefähigkeit der Sieg an beliebiger Stelle der Brücke, ein Neubau ohne Pylon, das Bauen in der bereits vorbelasteten Trasse und die Erhaltung der mehrstämmigen Weide flussaufwärts vor.

Verein sucht Alternative für 2019

Ein Ingenieurbüro wird im Bauausschuss die Vorplanung präsentieren. Die Variante, die bevorzugt behandelt werden soll, sieht eine 3,50 Meter breite Geh- und Radwegbrücke mit einer Geländerhöhe von 1,30 Meter vor. Die Achse der Brücke wird laut den Plänen dem bestehenden Bauwerk angepasst. Da bei der Neuplanung die bisherige gebogene Form beibehalten wird, sind laut Verwaltung Aufwand und Konstruktion kostenintensiver als bei der 2015 geplanten Balkenbrücke, die nicht im Bogen verlaufe wäre.

Durch den geplanten Neubau bleibt die Brücke noch eine ganze Weile gesperrt. Das hat Konsequenzen. Der Verein „TriPower“, Ausrichter des Hennefer Triathlons, sagte die für den 24. Juni geplante Sportveranstaltung ab, da die rund 900 Teilnehmer nicht auf direktem Weg zum Wettkampfplatz am Allner See gelangen können. „Ein Ausweichort war in der Kürze der Zeit einfach nicht zu finden. Da die Brücke mit Sicherheit noch ein paar Jahre gesperrt sein wird, arbeiten wir derzeit an alternativen Lösungen für das kommende Jahr. Für die Schwimm-Disziplin befinden wir uns aktuell in Gesprächen mit der Sportschule. Radeln und Laufen ist ja überall möglich“, sagte Bruno Röser, Abteilungsleiter des Vereins „TriPower“.

Bewohner fordern Schutzplanke auf Allner Brücke

Auch die Bewohner von Allner sind laut Reinhard Lindner, Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins Allner, nicht glücklich. Besonders die Lösung, dass auch Schulkinder und Senioren die Allner Brücke, die täglich von 15.000 Fahrzeugen, darunter 1000 Laster, passiert wird, nun als Ausgleich benutzen sollen, sieht Lindner kritisch. „Die Leitplanke, die Fußgänger und Radler vor dem motorisierten Verkehr schützt, ist gerade mal einen halben Meter hoch und birgt somit ein hohes Unfallrisiko. Die Brückenverbindung muss durch eine höhere Leitplanke geschützt werden“, sagte Lindner, der am Dienstag während einer Mitgliederversammlung des Vereins bei den Vorstandswahlen als Vorsitzender bestätigt wurde.

Auch Hennefs Beigeordneter Michael Walter war zu Gast bei der Versammlung, bei der auch die Sperrung des Horstmannsteges thematisiert wurde, und musste sich den kritischen Fragen der Bürger stellen. Walter bestätigte, dass der Landesbetrieb Straßen NRW derzeit prüfe, ob und wie eine Erhöhung der Leitplanke auf der Allner Brücke sowie eine Beleuchtung möglich sei. Der Heimatverein möchte nun einen ehrenamtlichen Fahrservice für Senioren einrichten, zudem soll eine Mitfahrbank aufgestellt werden.

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